Duisburg – Aufgrund dessen, dass die meisten Radsportdisziplinen Sommersportarten sind, überschlagen sich die Radsportereignisse naturgemäß dann, wenn andere entspannt im Urlaub verweilen. In der heißen Phase des Radsportssommers konnten zahlreiche Sportlerinnen und Sportler aus NRW in ihren Disziplinen überzeugen und so für internationale Titel, Medaillen sowie Spitzenplatzierungen sorgen.
Den Anfang machte im August Mountainbiker Leon Kaiser (Team Bulls). Nach einer schwierigen ersten Hälfte der Saison kam der Rheinländer immer besser in Schwung und überzeugte beim Weltcup in Übersee (Snowshoe, USA) als starker Siebter. Dass es für ein Top-Resultat im XCO oft nicht ausreicht, einfach nur gute Beine zu haben, musste Kaiser beim Weltcupfinale in Val di Sole am eigenen Leib erfahren. Nach einem Defekt in der Startphase startete er eine starke Aufholjagd vom Ende des Feldes, welche für ihn auf Platz 60 endete. Zwar kein Ergebnis zum Einrahmen, aber nichtsdestotrotz ein Zeichen für seine starke Form.
Auf eine erfolgreiche Tradition können in NRW vor allem auch die Paracycling-Sportler*innen blicken. Erst kürzlich beendete Paracycling-Legende Hans-Peter Durst seine aktive Karriere – umso besser, dass in NRW auch noch andere das Zeug zur Weltmeisterin haben. Bei der Weltmeisterschaft in Kanada sicherte sich NRW-Sportlerin Annika Zeyen im Einzelzeitfahren über 18,9 km die Goldmedaille.
Apropos internationale Titel – bei diesen Worten denkt man hier im nordrhein-westfälischen Radsport zwangsläufig an Mieke Kröger. Die Ausnahmekönnerin auf der Bahn und auf der Straße gehörte auch in diesem Jahr mal wieder zu den prägenden Figuren der European Games in München. Nachdem Kröger bereits mit dem Vierer den Europameistertitel nach Deutschland geholt hat, konnte sie in der Einerverfolgung Weltmeisterin Lisa Brennauer bezwingen und sich damit ihre zweite Goldmedaille sichern.
Ebenfalls erfolgreich auf der Bahn war der Junioren-Vierer mit 3 NRW-Sportlern. Nach dem Weltmeistertitel im letzten Jahr reichte es für Ben Jochum, Tobias Müller und Leon Arenz diesmal zur Vizeweltmeisterschaft.
Zum Abschluss unseres kleinen Rückblicks auf den NRW-Radsportsommer darf einer natürlich nicht fehlen. Michel Heßmann, seines Zeichen Profi auf der Straße beim Team Jumbo-Visma, lieferte eine bärenstarke Leistung bei der Tour de L‘Avenir ab. Die Tour de France der U23-Fahrer führt verschiedene Nationalmannschaften über 9 Etappen quer durch Frankreich. Heßmann eroberte nach dem Sieg im Teamzeitfahren das gelbe Trikot des Gesamtführenden und musste es erst am vorletzten Tag an Cian Uitdebroeks abgeben. Am Ende reichte es für Heßmann zu einem herausragenden 3.Platz in der Gesamtwertung.
Wir als Radsportverband NRW gratulieren allen Sportlerinnen und Sportlern herzlich zu ihren errungenen Erfolgen und freuen uns auf die letzte heiße Phase der „Sommersaison“.