Die deutsche Mixed-Staffel hat zum Abschluss der Europameisterschaften im Straßenradsport den Titel in der Mixed-Staffel gewonnen. Daran beteiligt waren mit Justin Wolf, Michel Heßmann (beide Unna) und Mieke Kröger (Bielefeld) auch Rennfahrer aus NRW. Zusammen mit Miguel Heidemann, Lisa Brennauer und Lisa Klein fuhr das Sextett des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) nach vier Runden zur Goldmedaille und siegte vor der Schweiz und Italien.
Mit dem Titelgewinn in der Mixed-Staffel sind die Europameisterschaften im Straßenradsport für den BDR zu Ende gegangen. Lisa Brennauer, Lisa Klein, Mieker Kröger, Miguel Heidemann, Michel Heßmann und Justin Wolf gewannen in Plouay über 54,6 Kilometer in 1:14:14 Stunden Gold. Trotz eines Plattfußes bei Lisa Brennauer waren die zwei BDR-Trios in der Summe 26 Sekunden schneller als die Schweiz, die lange die Bestzeit hielt. Bronze ging an Italien (2:35 Minuten zurück).
Nach dem EM-Titel von Hannah Ludwig im Einzelzeitfahren der U23-Frauen zu Wochenbeginn war es der zweite Titelgewinn des BDR in Plouay. Hinzu kamen in dieser Woche zwei Silber-Medaillen und einmal Bronze. Einzig die Ausbeute der in der Staffel nicht angetretenen Niederländer war in Plouay mit dreimal Gold etwas besser.
Die Mixed Staffel wurde im vergangenen Jahr bei den Europameisterschaften in Alkmaar erstmals ausgetragen. Damals hatte der BDR hinter der Niederlande Silber geholt – genau wie einige Wochen später bei den Weltmeisterschaften im britischen Harrogate. Nun kam Gold hinzu.
Den Grundstein dafür hatten Heidemann, Heßmann und Wolf gelegt, indem sie auf ihren zwei Runden über den hügeligen und 13,65 Kilometer langen Kurs von Plouay nur 1,4 Sekunden langsamer waren als die Schweizer Männer. Damit übergaben sie den virtuellen Staffelstab an das bereits aus dem Vorjahr und von der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn gut eingespielte Frauen-Trio in einer sehr guten Ausgangsposition. „Die Jungs sind superstark gefahren und kamen mit annähernd der gleichen Zeit wie die Schweizer über den Strich. Da waren wir schon guter Dinge“, sagte Bundestrainer André Korff. „Die Schweizer Frauen waren stark – klar, Marlen Reusser hat Bronze im Einzelzeitfahren geholt und war ihre Hauptakteurin. Aber trotzdem waren wir zuversichtlich, dass unsere drei es schaffen.“
Auf der ersten Runde der Frauen kam es dann allerdings zu zwei Schreckmomenten: Erst fiel nach etwa neun Kilometern Mieke Kröger die Kette herunter, dann stoppte rund zwei Kilometer später Lisa Brennauer ein Hinterrad-Plattfuß. „Wir lagen nach unseren Messungen bereits vorne, aber dann hat Lisa Brennauer den Platten bekommen. Das hat uns etwa 20 Sekunden gekostet, auch wenn es ehrlich gesagt ein günstiger Punkt auf der Strecke war: direkt am Fuß des Anstiegs, da verliert man nicht so viel Schwung.“
Klein und Kröger warteten, und am Ende zahlte es sich aus: Denn auch wenn aus den 1,4 Sekunden Rückstand gegenüber der Schweiz bis zum Ende der Runde elf Sekunden Rückstand geworden waren, so konnten Brennauer, Klein und Kröger auf der Schlussrunde noch aus dem Vollen schöpfen und zu dritt so viel Druck machen, dass sie auf 13,65 Kilometern mehr als eine halbe Minute schneller fuhren als die Schweizerinnen und den EM-Titel perfekt machten.
Alle EM-Ergebnisse sind auf der Website des europäischen Radsportverbandes zu finden: www.uec.ch