5 Fragen an: Wolfgang Oschwald

Der Corona-Virus beherrscht seit Wochen das tägliche Leben. Privat, beruflich und auch sportlich ist alles eingeschränkt. Das Training ist für Radsportler zwar möglich, an’s Rennen fahren ist vorerst aber nicht zu denken. Wir haben die Trainer und Teamleiter des Radsportverbandes NRW zu der Situation befragt. Unsere kleine Interview-Reihe beginnen wir mit Wolfgang Oschwald, Sportlicher Leiter des Team Sauerland.

Wolfgang Oschwald

Wie stark rücken die aktuellen Nachrichten für dich als Trainer in den täglichen Fokus?
Die aktuellen Nachrichten bestimmen zu 100 Prozent den Tagesablauf und das Training der Sportler. Jedoch sind wir in der glücklichen Lage, dass wir auf der Straße trainieren dürfen, wenn auch nur zu zweit. Somit sind die Einschränkungen im Training überschaubar.

Zusammen mit den Rennfahrern habt Ihr die Saison und mögliche Höhepunkte besprochen. Wie stellt man die Sportler in dieser ungewissen Zeit, in der sich die Absagen häufen, mental ein?
Unsere Höhepunkte waren natürlich klar definiert, über Mallorca, Rhodos und die Tour de Normandie in die Bundesliga einzusteigen. Die Japan-Rundfahrt, DM U23 und Elite-DM sowie Deutschland Tour, DM Bahn 4er usw. – das ist erst einmal alles auf Eis gelegt. Alle Sportler sind aber mental auf der Höhe und könnten morgen sofort wieder Rennen fahren.Es wäre wichtig, eine Perspektive zu definieren, wann es wieder weitergehen könnte, auch wenn es erst im August oder September ist.

Die ursprünglichen Trainingspläne sind wegen dem Coronavirus über den Haufen geworfen. Wie sieht das aktuelle Programm für die Sportler aus, was steht jetzt im Vordergrund?
Das Training gestaltet sich, auch durch das gute Wetter, wie immer, es gibt keinen Trainingsrückstand.

Wie wichtig wird das virtuelle Angebot, sich „gemeinsam“ vor dem Bildschirm zum Radfahren zu treffen? Und könnt ihr euch vorstellen, dass das oder Teile davon im Training oder Vorbereitung eine Rolle spielen?
Das virtuelle Radfahren ist natürlich eine willkommene Abwechslung, ist aber auch schon länger ein Teil unserer Vorbereitung, vor allem in den Wintermonaten.

Bringt diese Zeit über die Corona-Krise hinaus im täglichen und sportlichen Leben ein Umdenken mit sich?
Ich denke, dass Corona uns für die nächsten Jahre sensibilisieren wird, im Umgang und den täglichen Kontakt zu den Sportlern, und die Versorgung im Rennen, zum Beispiel mit Trinkflaschen, Verpflegung vor, nach und im Rennbetrieb.