Bielefelderin Kröger holt Olympiasieg mit Weltrekord

Tokio – Mieke Kröger (RV Teutoburg Brackwede/Team Hitec Products) aus Bielefeld ist Olympiasiegerin und Weltrekordhalterin in der 4000 m Mannschaftsverfolgung. Zusammen mit ihren Kolleginnen Franziska Brauße, Lisa Klein und Lisa Brennauer holt die 28jährige erstmals in dieser deutschen Paradedisziplin Gold für den Bund Deutscher Radfahrer. Es ist nach der Silbermedaille im Teamsprint durch Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich die erste Goldmedaille dieser Spiele für den BDR. Lisa Brennauer wurde Sechste im olympischen Straßenradrennen und im Einzelzeitfahren.

Bereits in der Qualifikation am gestrigen Montag pulverisierte der deutsche Vierer den Weltrekord der Briten, aufgestellt bei Rio 2016 mit 4:10,236 min, mit der neuen Bestzeit von 4:07,307 min. Nach diesem Paukenschlag ging es am Dienstag in die Zwischenrunde. Hier holten sich die Briten den Weltrekord mit 4:06,748 min kurzzeitig zurück. Im darauf folgenden Lauf zwischen Deutschland und Italien gewann das deutsche Quartett wiederum mit Weltrekordzeit und stellte den gerade erst neu aufgestellen Welt- und Olympiarekord der Britinnen mit 4:06,159 ein.

Als zeitschnellste Teams bestritten Deutschland und Großbritannien somit das Finale um die Goldmedaille. Nach kurzer Führung des „Team GB“ übernahm die BDR Equipe bereits im ersten Viertel die Führung und baute diese klar aus. Einen besonderen Anteil hieran hatte Mieke Kröger, die als Einzige statt der üblichen zwei gleich vier Runden an der Spitze das Tempo hochschraubte und dann kurz vor dem letzten Viertel die Mannschaft verließ. Mit ihrem dritten Weltrekord innerhalb von 24 Stunden holten sich die Deutschen dann erstmals die Goldmedaille mit der Fabelzeit 4:04,242 min.

Mieke Kröger ist ein absolutes Ausnahmetalent aus Nordrhein-Westfalen. Erst 2008 stieg sie aufs Rennrad und gewann 2009 die ersten Rundstreckenrennen in NRW. Bereits 2010 wurde sie erstmals Deutsche Meisterin der Juniorinnen im Einzelzeitfahren auf der Straße. 2011 holte sich Kröger erstmals das begehrte Regenbogentrikot der Weltmeisterin in der Einverfolgung auf der Bahn. Es folgten zahlreiche Deutsche Meistertitel auf der Bahn und Straße. Ab 2014 folgten die Goldmedaillen bei den Europameisterschaften in der Einverfolgung, in der Staffel und im Einzelzeitfahren mit insgesamt fünf Titeln. Nebenbei wurde die sympathische Ostwestfälin auch noch Deutsche Meisterin im Straßenfahren 2015 und 2019. 2015 holte sich sich mit ihrer Mannschaft den Weltmeistertitel im Teamzeitfahren auf der Straße. 2019 meldete Kröger ihre Ambitionen für die kommenden Weltmeisterschaften in Berlin und die Olympischen Spiele an, als sie mit dem Bahnvierer bei Europameisterschaft die Silbermedaille überreicht bekam.

Vorbereitet und trainiert wird sie von ihrem langjährigen Trainer Robert Pawlowsky am Olympiastützpunkt NRW/Rheinland in Köln, wenn sie nicht gerade in Bonn ihrem Studium nachgeht.

„Wir sind sehr stolz und glücklich, eine solche Ausnahmetalentin wie Mieke in unseren Reihen zu haben!“ so der Präsident des Radsportverbandes NRW, Thomas Peveling. „Mieke Kröger vom RV Teutoburg Brackwede hat deutlich  bewiesen, dass Bahnradsport in OWL und NRW klar verankert und mit Recht Spitzensportart des Landessportbundes ist.“

(Text: St. Rosiejak/Foto: teamdeutschland.de)