Duisburg. Wichtige Personalie für die Zukunft des Straßenrennsports: Der Radsportverband NRW hat den früheren Profifahrer Holger Sievers (50) als neuen Trainer „Schüler/innen und Talentscout“ unter Vertrag genommen. Neben der bisher von Markus Schellenberger geleisteten Betreuung der Landeskader „U13/U15“ durch Lehrgänge wird der neue Landestrainer bei Rennveranstaltungen als Talentscout im Einsatz sein. Dabei geht es vor allem um die Stärkung der Zusammenarbeit von Schulen und Vereinen, um jungen Sportlern/-innen in einer von Ganztagsunterricht geprägten Schulwelt den Zugang zum Radsport zu ermöglichen.
Nach seinem Karriereende hatte der gebürtige Niedersachse zuletzt über zehn Jahre eigenständige Radsport-Projekte (wie „Rad macht Schule“) erfolgreich umgesetzt und nicht zuletzt durch dieses besondere Engagement mit Kindern und Jugendlichen ein persönliches Fehlverhalten wieder ausgebügelt: Kurz vor dem Start der Deutschland-Tour 2002 war bei Sievers durch eine Trainingskontrolle der Missbrauch des Peptidhormons Epo nachgewiesen worden. In der Folge hatte er vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) eine siebenmonatige Sperre kassiert und vom inzwischen aufgelösten Team Nürnberger die fristlose Entlassung erhalten.
„Für diesen unverzeihlichen Betrug, den ich bis heute aufrichtig bedauere, habe ich verschiedene berechtigte Konsequenzen tragen müssen. Seitdem ist es mir aber hoffentlich gelungen, durch meine Arbeit gerade im Nachwuchsbereich das Vertrauen in mich zurückzugewinnen“, betont Sievers. Der ehrenamtliche Präsident beim RC Zugvogel 09 Aachen wird sich im Rahmen seiner künftigen Aufgaben im NRW-Landesverband auch in den Dienst der Antidoping-Aktivitäten stellen und Geschäftsführer Stefan Rosiejak bei dessen Präventionsveranstaltungen aktiv unterstützen. „Wir sind sehr froh, dass nun auch die letzte offene Stelle im neuen Trainerteam des RSV NRW besetzt ist. Dank seiner Kombination an Erfahrung im Bereich Schule und Radsport sowie dem Leistungssport wird Holger Sievers uns verstärken können“, erklärte Rosiejak.
(Text: Th. Peveling/Foto: privat)