Altdorf (Schweiz). Bei ihrem Weltcup-Debüt zeigten die Iserlohner Radballer Heiko Cordes und Daniel Endrowait eine gute Leistung. Mit Platz sechs kann das Duo des RC Pfeil 07 aber nur bedingt glücklich sein, denn nach einer sehr guten Vorrunde belohnten sich die Pfeiler gegen einen furios aufspielenden Wild-Card-Teilnehmer Altdorf II nicht mit Rang fünf in der Platzierungsrunde.
Doch der Reihe nach. Im vergangenen Oktober holten Cordes/Endrowait die Bronze-Medaille bei den Deutschen Meisterschaften. Dieser Erfolg bescherte ihnen, gut zehn Monate später, die Teilnahme am Weltcup. Insgesamt an drei Turnieren werden die Iserlohner teilnehmen, mit etwas Glück und einer Leistungssteigerung ist sogar das Finale in Schiefbahn (NRW) im Dezember möglich, wo die besten zehn Vereinsmannschaften der Welt gegeneinander antreten. Die erste Reise führte sie in die Schweiz, nach Altdorf. Die Auslosung hatte ergeben, dass die Waldstädter dort auf den Vizeweltmeister und Gastgeber Altdorf I, die österreichische Topmannschaft Höchst II, sowie Dorlisheim II (Frankreich) und Pilsen (Tschechische Republik) trafen.
Zum Start ging es für Cordes/Endrowait gegen die junge Mannschaft aus Dorlisheim. Unangenehm in der Verteidigung und gut bei Standards sorgten die jungen Franzosen dafür, dass es eine ausgeglichene Partie blieb. Trotzt früher Führung wollte die Begegnung nicht zu Gunsten der Iserlohner kippen. Torchancen wurden vergeben, während Dorlisheim auf der anderen Seite immer wieder Konter setzte. Doch am Ende gab es ein verdientes 4:3 für die Iserlohner, die einen Tick abgeklärter waren, als die Youngster aus dem Elsass.
Bei der zweiten Begegnung befürchtete Iserlohns Trainer Axel Schön im Vorfeld eine ziemlich deutlich Angelegenheit: „Die werden heiß sein, um die Ergebnisse von der Europameisterschaft wett zu machen.“ Dort hatten die Iserlohner nämlich vor einem Jahr die beiden Österreicher gleich zweimal kurios besiegt und sich ebenfalls die Bronze-Medaille umgehängt. Doch Schön sollte sich sich umsonst Sorgen gemacht haben. Zwar ging der große Favorit aus der Alpenrepublik bereits nach wenigen Sekunden in Führung, doch die Pfeiler hielten gut dagegen. Immer wieder gelang der Ausgleich, während in der Defensive auch mal der Pfosten aushalf. Erst kurz vor Abpfiff markierte Höchst den verdienten Siegtreffer zu 4:3, weil sie über 14 Minuten gesehen die aktiviere Mannschaft waren.
Nach diesem Kraftakt wartete mit Altdorf I der nächste schwere Brocken. Der Vizeweltmeister ist bereits knapp drei Monate vor der WM in hervorragender körperlicher Verfassung. Aber auch hier gelang es den Iserlohnern über weite Strecken mitzuhalten. Den Unterschied machten individuelle Fehler, in denen sowohl Torwart Heiko Cordes, als auch Feldspieler Daniel Endrowait den berühmten einen Fehler „zu viel“ machten. Als es kurz vor der Pause zwei Gegentreffer binnen zehn Sekunden gab und die Schweizer mit drei Toren in Front waren, war die Partie gelaufen. In Durchgang zwei mühten sich die Iserlohner nach kräften, doch mehr als eine 5:8 Pleite sprang dabei nicht raus.
Erst im letzten Gruppenspiel gegen Pilsen lief der Pfeiler Angriff fast fehlerfrei. Immer wieder kombinierten die Iserlohner gegen die Tschechen und waren auch bei Kontern brandgefährlich. Fast folgerichtig gab es einen deutliche 8:4-Sieg für die Waldstädter, die damit Position drei in der Gruppe festigten.
Im Spiel um Rang fünf wurden die Wild-Card-Teilnehmer Aldorft II von ihren zahlreichen Anhängern stark unterstützt. Das schien bei dem Duo ungeahnte Kräfte freizusetzen, ihnen gelang vieles wie von Zauberhand. So das 0:1 aus Iserlohner Sicht, dass mit einem Schuss durch den Fahrradrahmen erzielt wurde – kurios. Auf der Gegenseite trafen die Pfeiler nur das Aluminium. Völlig verdient ging die Begegnung daher mit 8:5 an die Schweizer Equipe, die damit einen tollen Heimauftritt krönte. Für Cordes/Endrowait geht es am 14. Oktober mit dem zweiten Weltcup-Auftritt weiter. Dann müssen sie erneut in die Schweiz, nach St. Gallen, reisen.