Saalhausen/Essen – Für Ben Zwiehoff (18/Team Bergamont) begannen die entscheidenden vier Wochen des Jahres mit einem Riesenerfolg. Beim dritten Lauf der internationalen MTB-Bundesliga im sauerländischen Saalhausen schaffte es Zwiehoff bei widrigen Wetterbedingungen auf Platz zwei und fuhr dabei nur denkbar knapp am Sieg vorbei.
Neben den besten Junioren aus ganz Deutschland waren auch Top-Fahrer aus Norwegen, Schweden, Dänemark und sogar Israel gekommen, um sich auf die in zwei Wochen im österreichischen Saalfelden stattfindende Weltmeisterschaft vorzubereiten.
Der Kurs, der vom Veranstalter komplett umgebaut worden war und fahrtechnisch wie konditionell nun internationales Niveau hatte, war durch starke Regenfälle kurz vor Rennbeginn schlammig und schmierig geworden. „Genau wie ich es mag, ich bin das hohe Tempo nach dem Start sofort mitgegangenen, um bei der Einfahrt ins erste schmale Steilstück freie Fahrt zu haben“, schilderte der 18-jährige Essener den Beginn des Rennens. „Viele Fahrer mussten im Berg vom Rad und schieben, ich konnte auf dem Rad bleiben, hochfahren und hatte so bereits einen enormen Vorteil.“ Gemeinsam mit seinem Nationalmannschaftskollegen, Martin Frey aus Bad Urach, drückte Zwiehoff weiter aufs Tempo. Die beiden Fahrer arbeiteten in den Flachstücken gut zusammen; in den steilen mit Wurzeln und Schlamm gespickten bergauf führenden Passagen sahen die zahlreichen Zuschauer dann Runde für Runde einen packenden Kampf der beiden Nationalfahrer. Keinen Millimeter ließen die Beiden sich aus den Augen und immer wieder gab es trotz der schwierigen Bedingungen Attacken, bei denen sich jedoch keiner entscheidend absetzen konnte. In den fahrtechnisch höchstschwierigen Downhills zeigten beide enorme Steuerkünste und konnten sich auch hier im Rennverlauf keinen entscheidenden Vorteil verschaffen.
So dauerte es bis zur letzten Runde, bis eine Entscheidung fiel. „Uns beiden war klar, dass derjenige, der im letzten Downhill vorne ist, einen Riesenvorteil hat“, sagte Zwiehoff nach dem Rennen. „Daher haben wir alles in die Anfahrt zum steilsten Anstieg hineingelegt. Wir sprinteten trotz des 25-prozentigen Anstiegs bergauf, doch am Ende hatte Martin hauchdünn die Nase vorn und konnte so in der Abfahrt seine optimale Linie fahren. Dieser kleine Vorteil war letztlich entscheidend.“
In der Anfahrt zum Ziel versuchte Zwiehoff noch einmal alles, um doch noch auf den ersten Platz vor zu fahren; diesen ließ sich Frey aber nicht mehr nehmen. „Ich bin aber sehr, sehr zufrieden“, resümierte Ben Zwiehoff nach dem Rennen. „In diesem stark besetzten Feld auf Platz zwei zu landen, ist absolut super. Meine Form stimmt und ich bin zuversichtlich für die nächsten Wochen.“
Und diese haben es wirklich in sich. Am nächsten Wochenende wird Zwiehoff, der nunmehr im Gesamtklassement der Bundesliga auf Platz zwei vorgerückt ist, zunächst in Albstadt in Schwaben im Rahmen des vierten Laufs der MTB-Bundesliga starten. Von dort geht es dann direkt zur Weltmeisterschaft in Saalfelden (AUT). Dort will Zwiehoff wie im Vorjahr beweisen, dass er auch international vorne dabei sein kann. Beim anschließenden Bundesliga-Finale in Bad Salzdetfurth wird Zwiehoff dann versuchen, die Top-Platzierung in der Bundesliga zu halten.