Bad Salzdetfurth – Bad Salzdetfurth, das staatliche anerkannte Moor-und Soleheilebad liegt im nördlichen Harzvorland. Der Start- und Zielbereich sowie ein Teil der Rennstrecke liegen mitten in der historischen Altstadt von Bad Salzdetfurth, die am vergangenen Rennwochenende durch ein faszinierendes Flair der Gegensätze geprägt war: die ehrwürdigen Fachwerkfassaden und die knallbunten Trikots, das ruhig plätschernde Flüsschen und die explosive Dynamik der Biker.
Die Strecke führte 4,6 Kilometer aus der historischen Altstadt über enges Kopfsteinpflaster und künstliche Hindernisse (Rampe, Kamelbuckel, Fluss- durchfahrt) auf den fahrerisch anspruchsvollen Sothenberg. Hier erwartete das Fahrerfeld steile Anstiege, rasante Abfahrten und zahlreiche Single-Trails, die den Teilnehmern das ganze fahrerische Können abverlangte. Die Höhendifferenz von gut 220 Metern und das Streckenprofil unterstreicht den Anspruch an den traumhaften Rundkurs. Jeden der Teilnehmer erwartete eine einzigartige Rennstrecke. Nirgends sonst auf europäischen Kursen gelingt es, den Mountainbikesport so hautnah zu den Zuschauern zu bringen. Kein Wunder, dass das Cross-Country-Rennen in Bad Salzdetfurth als wahre Perle unter den Rennen dieser Klasse gilt.
Der Deutsche Meister Markus Schulte-Lünzum ging mit 43 Punkten Vorsprung in der Gesamtwertung in das letzte Rennen zur Bundesliga 2011. Am Samstagnachmittag startete der Halterner im Sprint gegen Elitefahrer, Welt-und Europameister. Der U23-Weltmeister aus der Schweiz, Thomas Litscher, hatte gemeldet, wohl um zum letzten Mal in seinen Weltmeister-Jersey starten zu können. Eröffnet wurde das Wochenende mit einem Eliminatorsprintrennen. Schulte-Lünzum zog mit der siebtschnellsten Zeit in’s Viertelfinale ein. Im Viertelfinale kam dann nach 500 m das Aus. An Position zwei liegend gab es beim Antreten aus der Kurve einen lauten Knall und Markus Schulte-Lünzum trat in’s Leere! Die Kette war gerissen und bescherte so das frühzeitige Aus für den Deutschen Meister. Schulte-Lünzum ging somit ohne Punktegewinn in das Crosscountryrennen am Sonntag.
Markus Bauer und Julian Schelb aus dem Schwarzwald konnten mit einem Sieg Schulte-Lünzum noch den Gesamtsieg streitig machen. Allerdings hätte Schulte-Lünzum maximal Siebter werden dürfen. Im Crosscountryrennen mussten fünf Runden plus eine Startrunde gefahren werden. Thomas Litscher, bekannt für schnelle Starts, fuhr schon in ersten Runde einen deutlichen Vorsprung heraus, danach folgende Schulte-Lünzum auf Platz drei hinter seinem Teamkollegen Shlomi Haimy aus Israel. In der vorletzten Runde konnte sich Schulte-Lünzum absetzen und fuhr einen sicheren zweiten Platz ein. „Ich hatte gute Beine und ich habe meine Saison zu einem perfekten Abschluss gebracht“, freute er sich im Ziel. Nach dem Meistertitel hat er nun auch die Bundesliga-Gesamtwertung souverän für sich entschieden.
Für Markus Schulte-Lünzum geht es in der nächsten Woche noch für ein paar Tage zur Cote Azur, zum weltgrößten Bikefestival, um die Saison mit dem Made in Germany Team abzuschließen und für seinen Sponsor „Focus Bikes“ ein paar Räder zu testen.