Sitzung des Hauptausschusses: Erfolgreiche Saisonbilanz

Werl – Die Vorbereitungen für die Mitgliederversammlung und eine Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres standen im Mittelpunkt der Sitzung des Hauptausschusses des Radsportverbandes Nordrhein-Westfalen in Werl. Trotz eines finanziellen Minus zog Toni Kirsch als Präsident des Verbandes ein positives Fazit: «Es war ein sehr erfolgreiches Jahr.» Außer sportlichen Belangen stellte er dabei die Arbeit innerhalb des Präsidiums heraus. «Wir haben einen sehr sehr guten Umgang, ein sehr sehr kameradschaftliches Verhältnis», so Kirsch, der dabei ausdrücklich auch den neuen Posten des Vertreters der Bezirke hervorhob, den Jürgen Neuhoff als Vorsitzender des Radsportbezirkes Westfalen-Mitte bekleidet. «Dieser Posten hat sich bewährt.»

Auf die sportliche Bilanz ging Jens Hinder als Vizepräsident für den Leistungssport ein: «Wir waren sowohl sportlich erfolgreich als auch strukturell», so Hinder. «Es ist schön zu sehen, dass Arbeit auch Früchte trägt.» Dabei verwies er unter anderem auf die Bestenliste für Deutschland für den Bereich Bahn-Ausdauer der U19: «Unter den besten fünf Fahrern sind vier aus NRW, so etwas schaut man sich gerne an.» Strukturell ist es Ziel, ein durchlaufendes Nachwuchskonzept für alle Bereichen zu bekommen: «Wir bedienen mit der Struktur die U13 bis U23, aber gibt noch Bereiche, die kommen deutlich zu kurz, dazu gehört Mountainbike, Frauenradsport und mich Sicherheit auch BMX», so Hinder. Ein Schwerpunkt der Arbeit im vergangenen Jahr war auch die Erstellung des Regionalkonzeptes.

Hinder weiter: «Der Erfolg gibt uns recht, zum Beispiel dadurch, dass wir mit dem Bereich Bahn-Ausdauer Schwerpunktsportart geworden ist.» Damit sei man schon einen guten Schritt voran gekommen. Ein weiteres Ziel sei der Aufbau eines U23-Teams: «Wir bemühen uns, da eine Landesverbandsmannschaft U23 hinzubekommen, die Fahrer kommen dabei aus zwei Mannschaften, dazu unter Umständen weitere Einzelfahrer.»

Von den Vereinen forderte Hinder, neue Akzente zu setzen. «Wir brauchen für die Rennen mehr Qualität statt Quantität», so Hinder. Beispiele dazu seien die Einführung von Rundenrekordfahren, Zeitfahren, Bergzeitfahren, «das hat schon funktioniert und hat vor allem Spaß gemacht», so Hinder. «Wenn Rennveranstaltungen neu überdacht werden, das ist eine Geschichte, die sich lohnt.»

Toni Kirsch machte deutlich, dass an ein erfolgreiches Jahr 2009 jetzt angeschlossen werden muss. «Die Ziele sind gesetzt, die lauten 2012 und 2016», so der Präsident des Verbandes. Bei der Ausrichtung verwies er unter anderem auf die Novellierung des olympischen Bahn-Programms: «Künftig werden die Medaillen hälftig verteilt, das heißt für uns, mehr Schwerpunkte auf den Frauen- und Mädchenradsport zu setzen.»

In einem Referat zur demographischen Entwicklung warnte Kirsch davor, die Nachwuchsarbeit zu vernachlässigen. «Wir stehen in zunehmender Konkurrenz zu anderen Angeboten», so der Bergheimer. Die Gründe für die Probleme seien dabei vielfältig. Dazu gehörten ein «Anstieg durch schulische Belastung» und der Aufwand für den Radsport. Wir haben eine «trainingsintensive und risikoreiche Sportart», es gebe eine «zu frühe Spezialisierung», so Kirsch. «Ich appelliere an alle, wir müssen hier was tun, sonst wird es in Zukunft schwierig, unseren Kaderbestand so zu halten. Die Zahlen so sind ein alarmierendes Zeichen für den Radsport.»

In der Verantwortung für die Nachwuchsarbeit sieht Kirsch zunächst die Vereine: «Wir können als Landesverband keine Talentsichtung und Talentförderung durchführen, wir müssen aber den Vereinen klar machen, dass wir im Nachwuchs wieder was tun müssen, sonst sehe ich schwarz für den Radsport.»

In diesem Zusammenhang verwies Kirsch auch auf die Möglichkeiten, die zum Beispiel die so genannten «Fette-Reifen-Rennen» des Bielefelder Verlags (BVA) gebe. «Aber die Vereine nutzen sie nicht. Wenn die Vereine diese Möglichkeiten nutzen würden, sie haben ja die Adressen, dann würden sie mal Schnuppertraining anbieten», beklagte Kirsch. «Es gibt 100 Fette-Reifen-Rennen in Deutschland, die Vereine nutzen es einfach nicht.»

In eigener Sache: Mit diesem Bericht endet meine meine gut viereinhalbjährige Tätigkeit für den Radsportverband Nordrhein-Westfalen. In den vergangenen Jahren haben wir den Internetauftritt des Radsportverbandes Nordrhein-Westfalen zum führenden Auftritt unter den entsprechenden Präsenzen der Landesverbände entwickelt. Dieser Weg war nur mit der Unterstützung zahlreicher Aktiver, Eltern und Verantwortlicher an der Basis möglich, denen ich auf diesem Wege für die Unterstützung in den vier Jahren meiner Amtszeit ausdrücklich und herzlich danke. Meiner Nachfolgerin oder meinem Nachfolger wünsche ich mehr Antworten und mehr Informationen und eine erfolgreiche Arbeit, den Aktiven vor allem des Nachwuchses sowie den Helfern und Mitarbeitern in den Vereinen und Teams eine erfolgreiche und gute Saison. Stefan Schwenke