Mönchengladbach – Ein insgesamt positiver Rückblick und viel Arbeit bestimmten die Jahreshauptversammlung der Radsportjugend Nordrhein-Westfalen. Unter Beteiligung von acht Bezirken und begleitet vom Präsidenten des Radsportverbandes Nordrhein-Westfalen, Toni Kirsch, besprachen die Verantwortlichen unter anderem verschiedene Maßnahmen zur Nachwuchsförderung und zur Kooperation zwischen Schule und Verein. Handlungsbedarf stellten die Verantwortlichen in der Kommunikation zwischen den Bezirksvorständen und der jeweiligen Bezirksjugend sowie den Vereinen fest. Außerdem gab es Informationen über die Regeln zur Durchführung von Lehrgangsmaßnahmen nach dem Landesjugendplan. Die entsprechenden Anträge für 2010 müssen bis zum 30. Juni eingereicht werden.
Verantwortlicher für den Bereich Schule und Sport ist in der Radsportjugend Sascha Grünwald, die Schriftführung und administrative Aufgaben übernimmt Andrea Vorholt. In ihren Ämtern bestätigt wurden Simone Schlösser als stellvertretende Jugendleiterin, Egon Trippe für den Bereich Radtourenfahren sowie Klaus Vogt für den Bereich Rennsport, den er bisher kommissarisch geleitet hat. Unbesetzt bleibt dagegen der Posten des Aktivensprechers.
Klaus auf der Brücken, Jugendleiter des Radsportverbandes Nordrhein-Westfalen, hob in seinem Jahresbericht vor allem die Hallenradsportler als «Aushängeschild des Verbandes», die Einradsportler mit ihren Leistungen als «national absolute Spitze» und die Erfolge der Bahnradsportler hervor. «Dank an dieser Stelle an unsere Trainer», so auf der Brücken. Spannend und gut präsentierten sich aber auch die Straßenradsportler mit Platz drei durch Frank Daniel Wagner in der Bundesliga, neuen nordrhein-westfälischen Akteuren in der Jugend-Nationalmannschaft und einem in der U15 bis zum letzten Rennen offenen Schülercup.
Gleichzeitig verwies auf der Brücken auf einen Rückgang an Jugendlichen in den Vereinen. «Zum Jahresschluss waren 514 Vereine mit 3571 Jugendlichen gemeldet, das sind 80 weniger als vor einem Jahr», so der Jugendleiter. Eklatant dabei der Anteil von Vereinen, die gar keine Jugendlichen haben. «Dieser Anteil liegt bei 50 Prozent», so auf der Brücken. «Ich muss eingestehen, dass ich hier mein Ziel, die Zahl der Jugendlichen zu steigern, verfehlt habe. Gerade aus den breitensportorientierten Vereinen kommt die Rückmeldung, es seien keine Jugendlichen zu finden. Aber es existieren auch Vereine wie die Radsportfreunde Velbert oder in Buer Westerholt die zeigen, dass es auch anders geht. Dagegen gibt es Vereine mit mehr als 100 Mitgliedern, in denen nicht ein einziger Jugendlicher gemeldet ist. Was haben diese Vereine als Vereinsziel definiert?», fragte der Solinger.
Zuletzt hat er einen Zusammenhang zwischen erfolgreichen Veranstaltungen und dem Interesse am Radsport festgestellt: «Positiv auf die Gewinnung von Jugendlichen hat sich die internationale Sparkassen-Münsterland-Tour ausgewirkt. In den Ausrichtungsorten gab es vermehrte Anfragen nach Trainingsmöglichkeiten in Radsportvereinen.»
Ohne Erfolg endete dagegen der Versuch einer gemeinsamen Mehretappenfahrt. «Zuerst war das Interesse groß, Übernachtungsmöglichkeiten wurden gebucht, dann wurde die Zahl der Teilnehmer immer geringer und am Ende mussten wir die Tour absagen», so auf der Brücken. Trotzdem soll für dieses Jahr ein neuer Anlauf gestartet werden. Ausgangspunkt soll die Jugendherberge Cappenberger See in Lünen ein. Die Einladung richtet sich an Aktive der bis zu einem Alter von 16 Jahren, die Veranstaltung findet vom 2. bis zum 5. Juli statt. Außerdem soll es vom 13. bis zum 15. August ein Wochenendzeltlager auf der Radrennbahn in Solingen gegen Ende der großen Ferien geben.
Die Herbsttagung der Radsport-Jugend ist für den 24. Oktober in Gelsenkirchen geplant, die Jahreshauptversammlung 2010 soll in Düsseldorf stattfinden.