Frankfurt/Main – Ralf Kamphausen vom SV Klinkum ist jetzt E-Bike-Instructor. Die Ausbildung absolvierte er in Frankfurt am Main und war auch etwas überrascht, dass sich nicht immer alles nur um’s Fahren dreht. In einem persönlichen Bericht beschreibt Kamphausen seinen Weg zum Zertifikat.
Samstagmorgen 6:15 Uhr, es stürmt, es regnet: So ähnlich beginnt auch die Werbung für ein Haarspray. Für mich war es der Start zu einem Ausbildungsseminar des BDR zum E-Bike-Instruktor. Es geht nach Frankfurt in die Zentrale des Bund Deutscher Radfahrer. Direkt bei der Ankunft muss ich noch im Parkhaus einen Corona-Schnelltest machen, bevor ich mein Zimmer in der Landessportschule Hessen beziehen darf. Es ist die erste Präsenzveranstaltung des BDR in diesem Jahr.
Trotz Schnelltest gilt im Gebäude und Seminarraum bei den Theorieeinheiten Maskenpflicht. Nach der ersten Einheit mit Themen wie: „Pedelec Instruktor und optionale Angebote, Konzept und wo wollen wir hin“ und weiteren Themen geht es nach dem Mittagessen raus in die Praxis. Zur Überraschung fahren wir nicht mit unseren Pedelecs, nein wir schieben sie. Vorwärts. Rückwärts. Beim Schieben müssen wir abwechselnd beide Bremsen betätigen. Dann fahren wir „Tretroller“, ein Bein auf die Pedale und mit dem anderen Bein Schwung holen. Das ganze in sämtlichen Varianten. Plötzlich merke ich, dass es motorisch ganz schön anspruchsvoll ist, weil der Mensch ja festgefahrene Bewegungsabläufe hat. Bei diesen ganzen Übungen, wir sind noch keinen Meter geradelt, wird mir bewusst, dass mein Pedelec gut 20 Kilo mehr wiegt als mein Rennrad.
Nach einer kurzen Kaffeepause zum Aufwärmen, steigen wir zum ersten Mal auf unsere Pedelecs und fahren verschiedene Geschicklichkeitsübungen auf einem Parcours. Um 18 Uhr werden wir zum Abendessen entlassen.
Alle Mahlzeiten müssen wir alleine auf unseren Zimmern einnehmen. So sieht es das Hygienekonzept der Landessportschule vor. Es ist schon komisch während der Pandemie, aber ich bin froh auf einem Präsenzseminar zu sein.
Sonntagmorgen, die Sonne scheint, es ist wenig Wind und es sind 3 Grad. Ich ziehe alles an, was ich an Winterkleidung des Vereins habe und noch dazu Skiunterwäsche. Nach dem Frühstück und Übungen in Gruppenfahren geht es auf eine Ausfahrt in die Main-Metropole. Schwerpunkt ist hierbei das Fahren in einem geschlossenen Verband mit dem Pedelec. Zum Mittagessen sind wir zurück und haben im Anschluss den letzten Block Theorie.
Um 15:30 Uhr halten wir alle ein klein wenig Stolz unsere Zertifizierungsurkunde zum FITFOReBIKE-Instruktor in der Hand.
Was bedeutet diese Qualifikation?
Die Radsportabteilung des SV Klinkum hat nun mit Ralf Kamphausen, in Zusammenhang mit seiner Übungsleiter-Lizenz des DOSB ein Mitglied, welches Mitglieder im Radsportverband NRW und im eigenen Verein zu Multiplikatoren ausbilden darf. Außerdem darf die Radsportabteilung des SV Klinkum, sobald es Corona bedingt wieder geht, Pedelec Anfängerkurse anbieten.
Foto: privat/Kamphausen