Daumen hoch bei Jon Knolle. Foto: Sebastian Marcovici

Spitzenplatzierungen für Team SKS Sauerland bei Baltic-Tour

Eslohe – Mit drei Top Ten Platzierungen und einem Husarenritt auf der Abschlussetappe ist das Team SKS Sauerland NRW von der Baltic Chain Tour zurückgekehrt. Die Rundfahrt durch Estland und Lettland ging über vier Etappen. Diese waren zwischen 106 und 195 Kilometer lang. Trotz der verschärften Corona-Regeln gelang es dem Veranstalter, ein bestens organisiertes Radrennen auszurichten. Bereits beim Auftakt im Herzen von Tallinn zählten die Sauerländer zu den angriffslustigsten Fahrern im Feld und waren in jeder Spitzengruppe zu finden. Lars Kulbe verpasste als Vierter zwar knapp das Podium, war aber trotzdem zufrieden. Dass es auf den folgenden Tagen einmal zum zwölften und nochmals zu einem vierten Platz reichte, wurmte Kulbe dann aber doch.

„Dreimal mit der Holzmedaille ins Hotel zu fahren war unglücklich. Trotzdem sind wir stolz, dem Rennen einen Stempel aufgedrückt zu haben“, sagte der sportliche Leiter, Markus Mooser, der das Team zusammen mit Lennart Bechheim betreute. Neben Lars Kulbe sorgte Jon Knolle noch für Aufsehen. Auf dem 175 Kilometer langen Abschnitt rund um die Stadt Valga initiierte der starke Zeitfahrer eine dreiköpfige Spitzengruppe, welche sich fast die Hälfte des Rennens an der Spitze hielt. Als der Vorsprung rund 20 Kilometer vor dem Ziel unter eine Minute aus das Hauptfeld gefallen war, machten sich alle zu einem Massensprint bereit. Keines der Sprinterteams hatte mit der Gegenwehr von Knolle gerechnet. Erst 1.000 Meter vor dem Ziel wurde das Talent von der jagenden Meute eingeholt und rollte enttäuscht ins Ziel. Zwischenzeitlich war Jon Knolle virtueller Führender der Rundfahrt und gewann alle Sprintwertungen während seiner Flucht. Teamintern beeindruckte die Fahrweise von Lars Kulbe, Jon Knolle, Louis und Joann Leinau, Johannes Adamietz und Michel Gießelmann. Jeder stellte sich in den Dienst des Teams und besonders die Leinau-Zwillinge aus Hüsten leisteten an der Spitze des Feldes unermüdliche Führungsarbeit für die Kollegen. Einziger Wermutstropfen war das Ausscheiden von Johannes Adamietz am letzten Tag. Knapp 15 Kilometer vor Ende der gesamten Rundfahrt ging der Nationalfahrer hart zu Boden und musste vor Ort und Stelle behandelt werden.

Kilometer sammeln für DM

Während der eine Teil des Teams bei der Baltic Chain Tour fuhr, startete die andere Hälfte der Mannschaft bei der zeitgleich laufenden Tour Bitwa Warszawaska in Polen. Hier hatten die Sauerländer weniger Glück und besonders mit den schlechten Straßenverhältnissen zu kämpfen. Auf jeder Etappe waren mehrere Kopfsteinpflasterabschnitte und Sandwege zu befahren. Obwohl man im Peloton einiges gewohnt ist, sorgte die Streckenwahl für Proteste bei den Teams. Bereits am ersten Tag fielen zahlreiche Rennfahrer aus dem Ergebnis, einige mussten nach Stürzen ins Krankenhaus. Weiter gab es mehrere platte Reifen an Begleitfahrzeugen und ungewöhnlich viele Materialdefekte an den Rennrädern. Bestes Ergebnis aus Sauerländer Sicht war der vierte Platz von Abram Stockman auf der zweiten Etappe. Ansonsten hieß es für Johannes Hodapp, Julian Braun, Lukas Baldinger, Per Christian Münstermann sowie Abram und Michiel Stockmann Kilometer sammeln für die Deutsche Meisterschaft der Profis am Sachsenring am kommenden Sonntag. Dort startet das Team SKS Sauerland mit allen seinen elf deutschen Fahrern.

Deutschland Tour mit Joann und Louis Leinau

Obwohl die Deutschland Tour in diesem Jahr ausfällt, setzen die Veranstalter um Claude Rach mit der Aktion „Deutschland Tour – Dein Ride“ ein Zeichen. Seit Freitag (21. August) wird die komplette Strecke auf den originalen Etappen von Stralsund bis Nürnberg gefahren. Zusammen mit vielen Prominenten starten die Zwillinge Joann und Louis Leinau zusammen mit Lennart Bechheim vom RC Victoria Neheim bei diesem Event. Die drei Sauerländer fahren den Abschnitt durch Thüringen von Weimar nach Ilmenau und reisen anschließend weiter zur Profi-DM am Sachsenring. „Deutschland Tour – Dein Ride“ wird unter anderem von Fabian Wegmann und Marcel Kittel begleitet.

 

Fotorechte:  Sebastian Marcovici