Duisburg/Cottbus – Bei der DM U 23 in Cottbus wäre es fast zu einer kleinen Sensation gekommen. Alexander Küsters (SG Kaarst) war fast 180 km in einer bis zu 19 köpfigen Spitzengruppe – und einer der wenigen, die keinem UCI-Kontinentalteam angehören. Erst kurz vor dem Ziel wurde die Gruppe aufgrund von unklaren Fahrweisen der Profis gesprengt.
Der 19jährige Niederrheiner versteckte sich aber keineswegs und trug zum hohen Tempo bis zu teilweise 48 km/h bei. Schon als die Gruppe die ersten Fahrer verlor, war Küsters nach über 160 gefahrenen Kilometern noch in Topform und versuchte alles, den Vorsprung der mittlerweile noch sechs Fahrer zu halten. Wenige Kilometer vor dem Ziel war dann aber der Druck der Teams Stölting, Rad-Net Rose und LKT Brandenburg zu groß.
Wolfgang Oschwald als Teamleiter setzte dann seine ganze Hoffnung auf den starken Sprinter Jonas Tenbrock (RC Bocholt). Sieben Kilometer vor dem Ziel gab es dann aber noch einen Massensturz im Feld, die Karten der Sprinter wurden neu gemischt. An einer Baustelle 1500 m vor dem Ziel erlitt Joshua Huppertz dann noch einen Reifenschaden.
Der Spurt des Feldes ging dann an den neuen Deutschen Meister Maximilan Wahlscheidt vor Phil Bauhaus (beide Team Stölting aus Gelsenkirchen). Die Bronzemedaille sicherte sich Erik Bothe vom MLP Team Bergstraße. Bester Fahrer aus dem Rose Team NRW wurde der Bocholter Jonas Tenbrock, der als Zehnter die Ziellinie passierte. Lukas Löer wurde 16.
„Wir haben unser Ziel als Team erreicht, einen Fahrer unter die besten Zehn zu bringen. Aber heute war so viel mehr drin, sogar ein Platz auf dem Treppchen. Echt Schade, dass sich die großen Teams in der Spitze nicht vertragen und eine bessere Führungsarbeit organisiert haben. Für Alex war es alleine sauschwer in der Spitze. Dennoch bin ich superstolz auf unser Team, dass die Jungs als Team mit den jüngsten Fahrern ein so langes und schnelles Rennen so mitgestalten konnten!“ freut sich Landestrainer Wolfgang Oschwald.
Die Deutsche U 23 Meisterschaft wurde auf der Traditionsstrecke von „Cottbus-Görlitz-Cottbus“ ausgerichtet und führte über fast 192 km. Es war die 53. Austragung dieses Klassikers, organisiert vom RK 09 Endspurt Cottbus.
(Stefan Rosiejak)