Nürburgring – An historischer Stätte gewann der 22-jährige Essener, Ben Zwiehoff, vom Bergamont Factory Team den dritten Lauf zur Mountainbike-Bundesliga. Der Nürburgring… Rennsport-Tradition nicht nur auf 4 Rädern. Dort, wo Niki Lauda in der Formel 1 1976 schwer verunglückte, aber auch Radsportweltmeister gekürt wurden, wie 1966 Rudi Altig oder 1978 Gerri Knetemann, dort findet schon seit Jahren mit „Rad am Ring“ eine der größten Jedermann Veranstaltungen des Jahres statt. 15.000 Teilnehmer und Zuschauer waren auch dieses Jahr in die grüne Hölle in der Eifel gekommen, um dort dabei zu sein. Erstmals waren neben den 24h-Startern auf dem Rennrad und dem MTB auch die Cross-Country-Spezialisten eingeladen, denn der Veranstalter richtete zusätzlich zum großen Radfest am Ring auch einen Lauf der MTB-Bundesliga aus.
Für Ben Zwiehoff ging es dabei in erster Linie um Wiedergutmachung nach der verkorksten Deutschen Meisterschaft vor 14 Tagen. Dort hatte er aufgrund von einer Knieverletzung in Folge eines Trainingssturzes aufgeben müssen; dementsprechend hoch motiviert ging der junge Essener das Bundesliga-Rennen auch an. Die Strecke, die quer durch einen der zahlreichen Offroad-Parks führte, ist eigentlich für Testfahrten von Jeeps oder anderen Offroad-Fahrzeugen angelegt. Mit weniger als 3km Rundenlänge war sie extrem zuschauerfreundlich. Viele sehr steile Rampen und Abfahrten machten Sie zusätzlich konditionell fordernd, so dass sich das große Fahrerfeld bereits in den ersten Runden weit auseinanderzog. Gemeinsam mit Simon Stiebjahn (Team Bulls) und dem Holländer Frank Beemer (Tema Habitat) bestimmte Zwiehoff zunächst an der Spitze das Rennen und auch das Tempo. Etwa zur Hälfte setzte Zwiehoff dann den entscheidenden Angriff, als er an einem Wiesenanstieg im Wiegetritt das Tempo anzog und Beemer und Stiebjahn nicht folgen konnten. In der Folge hielt er das Tempo hoch vergrößerte seinen Vorsprung auf fast 2 Minuten und gewann damit erstmals in seiner Karriere ein internationales Elite-Rennen. Wie hoch das Tempo war sieht man nicht nur am Vorsprung, sondern auch an der Tatsache, dass Zwiehoff bis einschließlich des Zehntplatzierten das gesamt Fahrerfeld überrundete. Überglücklich nahm Zwiehoff auf der großen Bühne den Siegerpokal entgegen und fliegt nun zuversichtlich zum nächsten Weltcup nach Kanada.
(Hansjörg Zwiehoff und Josef Göttlicher)