Vierter Wettkampftag der Bahn-DM in Büttgen
Büttgen – Der vierte Wettkampftag der Deutschen Bahnmeisterschaften in Büttgen stand im Zeichen der Zeitfahren: Emma Hinze (RSC Cottbus/Foto) und Maximilian Dörnbach (RSC Cottbus) heißen die neuen Deutschen Meister.
Im 500-m-Zeitfahren der Frauen schlug Emma Hinze die amtierende Weltmeisterin in dieser Disziplin, Lea Sophie Friedrich. Beide starten für den RSC Cottbus, trainieren oft gemeinsam und kennen sich genau. In Büttgen fuhr Hinze in 33,519 Sekunden die schnellste Zeit und holte ihren zweiten Zeitfahr-Titel nach 2019.
„Ich bin drei Jahre nicht mehr diese Disziplin gefahren, aber mein Trainer meinte, wenn ich anfahren kann, kann ich auch die zweite Runde überstehen,“ sagte sie im Ziel und freute sich über den zweiten DM-Titel bei dieser DM. Am zweiten Tag gewann sie zusammen mit Lea Friedrich und Sandra Heinzl bereits den Teamsprint. Morgen wird sie im Keirin ihre dritte Titelchance suchen.
Weltmeisterin Lea Friedrich war mit 34,015 Sekunden fünf Zehntel langsamer. Ihr war nach dem Zieleinlauf der Reifen geplatzt. „Es hat sich irgendetwas in ihren Reifen gebohrt“, sagte Trainer Bill Huck nach dem Lauf. „Die letzte halbe Runde hatte sie nicht genügend Luft im Reifen.“
Auf den Bronzerang fuhr in 34,234 Sekunden Pauline Grabosch (RSV Team 2012).
Das 1000-m-Zeitfahren der Männer gewann Hinzes Teamkollege vom RSC Cottbus, Maximilian Dörnbach. Der 27-Jährige, vor zwei Tagen schon Deutscher Mannschaftsmeister, siegte in 1:00,012 Minuten und war mehr als eine Sekunde schneller als der Zweitplatzierte, Willy Leonhard Weinrich vom TSV 1891 Breitenworbis. Für Dörnbach war das persönliche Bestzeit.
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich auf dieser Bahn persönliche Bestzeit fahre, darum bin ich super zufrieden, dass es so gelaufen ist. Der Fokus liegt ja mehr auf der EM im August, außerdem war ich zuletzt noch krank. Aber vielleicht hat mir genau diese kurze Zwangspause gut getan. Ich bin super happy.“
Weinrich war mit 19 Jahren einer der jüngsten Starter im Feld der Elitefahrer und fuhr 1:01,471 Minuten. Der Thüringer war vor zwei Jahren Europameister im Teamsprint und Sprint und 2021 WM-Zweiter im Sprint, Teamsprint und 1000-m-Zeitfahren.
Die Bronzemedaille eroberte sich der Cottbuser Anton Höhne, der die 1000-m in 1:01,561 Minuten zurücklegte.
Der letzte Deutsche Meister in dieser Disziplin, Marc Jurczyk (Meister 2019 vor der Corona-Zwangspause) war nicht am Start.
Bei den Juniorinnen holte Clara Schneider vom RSV Finsterwalde ihren dritten Meistertitel. Die 18-Jährige fuhr in 35,104 Sekunden die schnellste Zeit über die 500-m Distanz und siegte vor Stella Müller (SSV Gera) und Lara-Sophie Jäger (RSC Turbine Erfurt). Für Schneider war es nach dem Sieg im Sprint und Teamsprint bereits der dritte Meistertitel bei dieser DM.
Sie ist eine der hoffnungsvollen Nachwuchs-Fahrerinnen für die Kurzzeitdisziplinen. Schon im letzten Jahr überzeugte sie bei den Titelkämpfen in Köln, wo sie vier Mal Gold gewann. „Der Druck ist dieses Jahr größer“, sagt sie, freut sich aber schon auf die bevorstehenden internationalen Herausforderungen. Im Juli startet sie bei der Europameisterschaft in Anadia in Portugal, im August bei der Bahn-WM der Junioren in Tel Aviv.
Ihre Karriere begann die Brandenburgerin auf der Straße, weil ihr Bruder sie zunächst dafür begeistern konnte. „Aber ich merkte bald, dass mir die Straße nicht so liegt und bin auf die Bahn gewechselt,“ erzählt die Schülerin der Lausitzer Sportschule.
Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich, die erfolgreichen Sprinterinnen in Cottbus sind ihre gro0en Vorbilder. Ihnen will sie nacheifern. „Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg“, weiß Schneider.
Das Zeitfahren der Junioren gewann der Thüringer Jakob Vogt vom TSV 1891 Breitenworbis, der die 1000 Meter in der schnellsten Zeit von 1:02,516 Minuten zurücklegte. Vogt gewann bereits im Herbst des letzten Jahres das BDR-Sichtungsrennen in Frankfurt/Oder in dieser Disziplin. 2021 war er DM-Dritter in der Einerverfolgung. Auf den zweiten Platz fuhr Kenneth Meng (Schweriner SC), der 1:03,904 Minuten benötigte. Bronze eroberte sich Danny-Luca Werner (RSC Cottbus) in 1:03,997 Minuten.
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