Markus Schulte-Lünzum begeistert mit zweiten Platz

La Bresse – Die kleine Stadt La Bresse westlich des Vogesenkamms im oberen Tal der Moselotte am Fuße des 1.363 Meter hohen Hohnecks war am vergangen Wochenende Schauplatz des vierten UCI-Worldcups der Saison 2012. Mit einem 1,2 Kilometer langen, steilen Anstieg und 300 Höhenmetern auf der 4,9-km-Runde war die Strecke eher eine Strecke der alten Art, nicht so modern wie die aktuellen Worldcupstrecken mit künstlich geschaffenen Technikabschnitten und weniger Überholmöglichkeiten. Dafür aber mit der langen und mit natürlich vorhandenen Felsen übersäten Abfahrt doch eine der schwierigsten Worldcupstrecken. Vor allem die gut 25.000 Zuschauer versetzten den steilen Vogesenhang in eine atemberaubende Stimmung, die mit einen gefüllten Fußballstadion vergleichbar war.

Der Start für den Deutschen U23-Meister Markus Schulte-Lünzum (ATV Haltern) über eine Startloop- und fünf Runden war zunächst taktisch geprägt, aber schon nach dem ersten Anstieg wurde das Tempo vom späteren Sieger Alexander Gehbauer extrem angezogen und er konnte setzte sich bereits sehr früh absetzen. Bis zum höchsten Punkt der Strecke musste Schulte-Lünzum auch die Verfolger etwas ziehen lassen, konnte jedoch in der langen Abfahrt wieder aufschließen. In den nächsten zwei Runden verkleinerte sich die Gruppe am Berg und Schulte-Lünzum und der Tsche Cink, der in Houffalize und Novo Mesto gewonnen hatte, waren nur noch zu zweit. „Ich konnte kurz vor der Abfahrt an Cink vorbeigehen und kam mit etwa 15 Sekunden aus der Abfahrt. Ich merkte meine Beine in der vorletzten Runde extrem mit Ansetzen von Krämpfen und hoffte, meinen Rhythmus dennoch durchziehen zu können. Mein Vorsprung auf die Verfolger vergrößerte sich vor der letzten Runde und so kämpfte ich mich noch einmal den langen Berg hoch. Als ich oben sah, dass der Vorsprung kaum geschrumpft war, konzentrierte ich mich auf die letzte Abfahrt: kein Risiko, kein Platten, Markus!“. Es ging auf, Markus Schulte-Lünzum sicherte sich überglücklich den zweiten Platz hinter dem Österreicher Alexander Gehbauer, der den Worldcup anführt, und vor dem Schweizer Stirnemann, der den Tschechen in der letzten Abfahrt noch überholte.

Jetzt ist erst einmal ein Ruhewoche und ein rennfreies Pfingstwochenende angesagt, bevor es wieder nach Bern zu einem MTB-Rennen der höchsten Kategorie geht.