Herten. Hubert Rosiejak, ehemaliger Präsident und Ehrenmitglied des Radsportverbandes NRW, wurde in einer kleinen Feierstunde im historischen „Alten Dorf Westerholt“ für seine 70jährige Mitgliedschaft im Bund Deutscher Radfahrer ausgezeichnet. Überreicht wurde die von BDR-Präsident Scharping unterzeichnete Urkunde durch den BDR-Vizepräsidenten Günter Schabel (Frankfurt) und dem Präsidenten des Radsportverbandes NRW Bernd Potthoff (Paderborn). Die zusätzlichen Glückwünsche des Radsportverbandes überbrachte Rosiejaks jahrzehntelanger Weggefährte Josef Pooschen (Willich), ebenfalls Ehrenmitglied in NRW. Begleitet wurden die Ehrengäste durch Ihre Partnerinnen.
Hubert Rosiejak startete seine Karriere im Radsport als 12jähriger im RV „Möve“ Buer im Jahr 1948. Kurz danach war er Mitbegründer des Radsportvereins „Pfeil“ Erle 1952, dem er bis heute treu ist. Nach verschiedenen früh anvertrauten Aufgaben, leitete der heute 81jährige Gelsenkirchener über Jahrzehnte die Geschicke des Vereins. Während seiner Amtzeit organisierte er über 30 Jahre den „Großen Preis der Stadt Gelsenkirchen“ rund um das Wasserschloss Berge, die Etappenankünfte der Deutschland-Rundfahrt, die Deutsche Meisterschaft im 100 km Mannschaftszeitfahren und Crossveranstaltungen in seiner Heimatstadt.
Schon früh machte er als Moderator von Radsportveranstaltungen auf sich aufmerksam und begleitete Generationen von Radsportlern mit seiner fachkundigen Stimme, zunächst im Ruhrgebiet und bald bundesweit. Zu seinen größten Einsätzen als Sprecher gehören die Olympischen Spiele München 1972, die Radweltmeisterschaften 1978 und 1991 sowie zahlreiche Profi-6-Tage-Rennen in der Dortmunder Westfalenhalle.
Als Funktionär leitete er 32 Jahre den Radsportbezirk Nord-Westfalen, heute mit fast 5000 Mitgliedern die größte Radsportuntergliederung in Nordrhein-Westfalen. Es folgten die Organisation der NRW-Rundfahrt in den 80er Jahren und die Präsidentschaft im Radsportverband NRW in einer sehr schweren und bedeutenden Zeit. Die Einführung der Sportgruppen in Deutschland, die seinerzeit erst die heutige Radbundesliga ermöglicht hat, geht auf sein Engagement und seine Idee zurück.
Heute hat sich Hubert Rosiejak, dem auch vor einigen Jahren das Bundesverdienstkreuz und die NRW-Sportplakette überreicht wurde, aus dem aktiven Radsport weitestgehend zurückgezogen, ist aber immer noch über alles bestens informiert und erhebt auch heute noch seine Stimme, wenn er es für nötig erachtet. Sein Schwerpunkt liegt nun auf dem Genießen von Reisen mit seiner Lebensgefährtin Christa.
(Text/Foto: SR)