Büttgen – Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Das Team hinter der Bahn-DM im Sportforum Büttgen hat ganze Arbeit geleistet und nun ist es nächste Woche endlich soweit. Bereits heute wirft die Bahn-DM ihre Schatten voraus. Auch beim Bund Deutscher Radfahrer freut man sich auf die Titelkämpfe in NRW – übrigens bereits zum vierten Mal in Büttgen. „Wir freuen uns, nach langen Bemühungen und vielen Gesprächen gemeinsam mit dem Landesverband NRW und dem VfR Büttgen die Meisterschaft ausrichten zu können“, sagte Günter Schabel, BDR-Vizepräsident für Leistungssport.
Organisiert werden die Titelkämpfe von der Veranstaltergemeinschaft VfR Büttgen, der Arbeitsgemeinschaft Bahnradsport Köln (ABK), dem Radsportverband NRW und dem BDR. „Nach 14 Jahren wird es endlich wieder Zeit, unsere Weltmeister und Olympiasieger nach Büttgen zu holen. Büttgen war immer ein Garant für exzellenten Sport und Sportler. Die Bahnolympiasieger von 1972 Günther Schumacher und Udo Hempel aus Büttgen sind bis heute ein Vorbild für den Nachwuchs, auch nach 50 Jahren“, sagt Thomas Peveling, Präsident des Radsportverbandes NRW.
Die Bahn im Sportforum Büttgen wurde zwischen 1970 und 1972 als offene Bahn zur Olympiavorbereitung für die Spiele in München 1972 errichtet. Seit 1978 steht den Sportlern eine geschlossene Halle zur Verfügung. Neben den drei Deutschen Elitemeisterschaften wurde 2002 die Bahn-Europameisterschaft in Büttgen ausgetragen. Die Holzpiste ist 250 Meter lang.
An den sechs Wettkampftagen (14.-19. Juni) fallen 51 Entscheidungen in allen bekannten Bahndisziplinen, von der Einerverfolgung bis zum Teamsprint, in den Altersklassen Elite, U19 und U17 jeweils männlich und weiblich. Im Omnium tritt allerdings nur die Nachwuchsklasse U15 an. Die übrigen Klassen tragen diese Titelkämpfe im Winter aus. Die Starterliste in der Eliteklasse ist erlesen. Zwei Monate vor der Heim-EM im August in München, will sich jeder Athlet bestens präsentieren und kämpft auch um einen Startplatz für München.
Aus dem Olympiavierer der Frauen haben Franziska Brauße, Lisa Brennauer und Mieke Kröger für die DM in Büttgen gemeldet, die gleich am ersten Wettkampftag um die Medaillen fahren. Weltmeisterin Lisa Brennauer trifft in der Einerverfolgung auf die WM-Zweite Franziska Brauße und auf Mieke Kröger, die bei der letzten WM-Bronze gewann. Die Drei sind außerdem zusammen mit Laura Süßemilch, die ebenfalls gemeldet hat, amtierende Weltmeisterinnen in der Mannschaftsverfolgung.
Die Geschwister Lea Lin und Tim Torn Teutenberg, im nahen Köln zu Hause, freuen sich vor fast heimischer Kulisse um die Trikots im Ausdauerbereich zu kämpfen. In der Einerverfolgung der Männer darf man sich auf packende Meisterschafts-Kämpfe, beispielsweise von U23-Europameister Tobias Buck-Gramcko gegen den EM-Zweiten Nicolas Heinrich freuen.
Auch die amtierenden Teamsprint-Weltmeisterinnen Emma Hinze, Lea Friedrich und Pauline Grabosch, die sich in den Einzeldisziplinen spannende Konkurrenz-Kämpfe liefern werden, haben sich angekündigt. Friedrich und Hinze haben bei den Olympischen Spielen Silber im Teamsprint gewonnen. Bei der letzten WM in Paris gewann Friedrich drei Titel: im Teamsprint, Zeitfahren und Keirin. Emma Hinze war neben dem Teamsprint auch im Einzelsprint erfolgreich.
Packende Zweikämpfe sind auch in den Sprint-und Keirin-Wettbewerben der Männer zu erwarten. Von Stefan Bötticher bis Joachim Eilers treten international erfolgreiche Athleten gegeneinander an.
Zwei prominente Straßen-Profis werden ebenfalls in Büttgen erwartet: Roger Kluge, zweifacher Weltmeister im Madison und Giro-Etappensieger, wird mindestens im Zweier-Mannschaftfahren starten; Pascal Ackermann könnte neben dem Madison auch im Punktefahren, Scratch und Ausscheidungsfahren an den Start gehen. „Dass Pascal den Ausflug auf die Bahn macht, freut mich sehr,“ sagte Bundestrainer Tim Zühlke, der seit Beginn dieses Jahres im Amt ist und seine Fahrer auch über die Straße auf große Wettkämpfe vorbereiten will. Ackermann war schon als Junioren-Fahrer auf der Bahn erfolgreich, war u.a. Teamsprint-Weltmeister und Europameister im Omnium. Sein Teamkollege im arabischen Profi-Rennstall UAE Team Emirates, Felix Groß, muss dagegen passen, weil er nach seinem Sturz beim Klassiker Paris-Roubaix noch nicht wieder fit genug ist.
Text: Christina Kapp