„Bergfloh“ Karl-Heinz Kunde verstorben

Köln – Träger des gelben Trikots bei der Tour 1966 und „kölsche Frohnatur“ – so haben viele den quirligen, immer höflichen und „spitzbübischen“ Radstar der 60iger und 70iger Jahre vor Augen. Er begeisterte tausende von Zuschauern bei Straßenrennen, im Cross oder auch bei 6-Tage-Rennen. Nun ist er 80jährig in der Domstadt verstorben.

„Bergfloh“ nannte man ihn, weil er so leichtfüßig als „Kleiner“ die ganz schweren Steigungen heraufkam und manchen ganz „Großen“ zum Verzweifeln brachte. Gleich bei seiner ersten Österreich-Rundfahrt kam er als Zweiter auf dem Großglockner an. Bis heute wird er auch von den Franzosen als „le petit Künde“ verehrt.

„Er war ein toller Sportsmann, der mit seiner Fröhlichkeit bei allen Eindruck hinterließ„, sagte BDR-Vizepräsident Marcel Wüst in einer Verbandsmitteilung. Der wegen seiner geringen Körpergröße von 1,59 Meter „Bergfloh“ genannte Kunde gehörte in den 1960er Jahren zur herausragenden deutschen Fahrer-Generation um Rudi Altig, Hennes Junkermann und Rolf Wolfshohl.

Karl-Heinz Kunde

Kunde bei den Deutschen Querfeldein Meisterschaften 1972

Einen seiner größten Erfolge erreichte Kunde 1966 bei der Tour de France, als er für vier Tage das Gelbe Trikot trug und letztlich in der Gesamtwertung auf Platz neun kam. Kunde betrieb bis zuletzt in seiner Heimatstadt ein Radsportgeschäft und war einer der besten Kletterer seiner Zeit.

„Karl-Heinz war ein ganz Großer des Radsports. Er hat bis zuletzt in seinem Laden geschraubt„, erzählte Artur Tabat, Veranstalter von Rund um Köln, dem „Express“. Kunde gelangen zahlreiche Siege, er war deutscher Straßenmeister und belegte bei den Straßen-Weltmeisterschaften 1965 den fünften Platz. „Er war fit bis ins hohe Alter. Wir sind noch öfter zusammen gefahren„, sagte Wüst.

(Text: WDR/St. Rosiejak – Foto:WDR)