Willich – „Mr. Hallenradsport“ Josef Pooschen feiert heute am 04.01.2016 seinen 75. Geburtstag. Im Kreise seiner Familie, hier besonders seiner Ehefrau Siegrid, und vielen Freunden feiert der ehemalige Bundeskoordinator Kunstfahren im heimischen Willich.
Seit 1953 ist Pooschen im Kunstradfahren aktiv. Zunächst im Tourenclub Schiefbahn, später dann beim Radsportverein „Opel“ Neersen. Schon 1960 begann seine Laufbahn als Funktionär mit der Position des Fachwartes Kunstfahren im Radsportbezirk Krefeld. 1964 legte er seine Prüfung zum Bundeskampfrichter im Bund Deutscher Radfahrer ab.
Pooschens Fachwissen, vor allen Dingen aber seine Liebe zum Kunstfahren, ließ ihn dann auch sehr schnell 1969 in den Vorstand des Radsportverbandes NRW als Landesfachwart Kunstfahren und Radball kommen. 1984 wechselte der ambitionierte Karnevalist, zweimalige Karnevalsprinz und Wintersportler als Vizepräsident Hallenradsport in das Präsidium des Radsportverbandes NRW. Dieses Amt hat er bis heute inne, hinzu kam noch die Position des stellvertretenden Präsidenten. Somit dürfte der quirlige Niederrheiner einer der dienstältesten Funktionäre auf Landesebene im Bundesgebiet sein.
Auch der Bund Deutscher Radfahrer konnte und wollte auf Pooschens Unterstützung nicht verzichten. 1990 wurde er als Bundesfachwart, später Koordinator, Kunstfahren in den Bundeshauptausschuss berufen. Bis 2013 führte er das Kunstfahren in moderne Zeiten u. a. durch die Einführung eines Meldesystems.
Gute Kontakte zu den Medien halfen ihm dabei, immer wieder seinen faszinierenden Sport auch ins Fernsehen zu bekommen. Die Modernisierung des Reglements und ein gutes Verhältnis zum Partnerverband Solidarität sorgten für eine starke Aufmerksamkeit durch den Weltradsportverband UCI und das europäische Pendant UEC. Die Vergabe zahlreicher Weltmeisterschaften nach Deutschland sind nicht nur dem hohen Niveau der deutschen Athleten geschuldet. Pooschen hat durch seine ruhige Art immer für eine mustergültige Veranstaltung garantiert. Pooschens Erfahrungen ließen ihn auch immer wieder an Tagungen der UCI Hallenradsportkommission teilnehmen.
Gerne wurde Pooschen aber auch als BDR-Delegationsleiter für die Weltmeisterschaften eingesetzt, sorgte er doch immer für eine ruhige und entspannte Stimmung im Team. Die Austragungen in Asien haben ihn besonders beeindruckt. Zuletzt war er 2013 in Basel im Einsatz.
Trotz seiner vielen Ämter mit großer Verantwortung, vergißt er nie den Sportler als Persönlichkeit. Zu vielen Weltmeistern und Deutschen Meistern hat er bis heute freundschaftlichen Kontakt. Genauso lässt sich der Willicher aber auch auf Vereins- und Bezirksebene sehen und gibt seine Erfahrung an die Basis weiter.
Auszeichnungen gab es viele. Das Bundesverdienstkreuz wurde ihm 2000 verliehen. Ebenso ist er im Besitz der Goldenen Ehrennadel mit Brillanten des Radsportverbandes NRW und der goldenen Ehrennadel des BDR.
Wir wünschen „JoPo“ und seiner Frau noch viele gesunde Jahre mit dem Hallenradsport und gratulieren herzlich!
(Stefan Rosiejak)