Hallenradsport-DM: Simon Puls vom Liemer RC holt den Titel in der Königsdisziplin nach NRW

Herzogenrath (rad-net) – Mit gleich zwei Überraschungen sind die deutschen Hallenradsport-Meisterschaften in Herzogenrath zu Ende gegangen. Im Kunstfahren der Männer gewann mit Simon Puls aus Lieme der Zweitplatzierte des Vorjahres mit 189,89 Punkten den Titel, nachdem sowohl Vize-Weltmeister Florian Blab aus Ailingen als auch Ex-Weltmeister Robin Hartmann aus Nufringen sowie Michael Brugger aus Ailingen im Finale gepatzt hatten und sich nach diversen Abzügen von der Goldmedaille verabschieden mussten.

Titelverteidiger David Schnabel aus Soden hatte es bereits im Vorkampf erwischt, so dass er sich die Medaillenvergabe von der Zuschauertribüne anschauen musste. «Das hatte ich nicht erwartet», meinte ein sichtlich bewegter Simon Puls. «Die Top Five waren vorher ausgemacht», so der Sieger, nachdem er deutlich über sein Ziel hinausgeschossen war und mit Gold auch ein passendes Geschenk zum Geburtstag seiner Trainerin Monika Rieke einfuhr. Silber sicherte sich Blab (188,08) vor Brugger (184,90), der bei der DM seine letzte Kür fuhr. Aus beruflichen Gründen und seiner Aktivitäten in der zweiten Bundesliga Radball wird er künftig nicht mehr im Kunstradsport antreten.

Die zweite Überraschung lieferte das Finale im Radball. Dort unterlag das im Vorfeld favorisierte Duo Matthias König/Uwe Berner (Gärtringen) dem RSV Zscherben I mit Michael Gerdes und Sven Broedel. «Ich kann es einfach noch nicht fassen», schüttelte Michael Gerdes nach der Siegerehrung immer wieder den Kopf. Das Finale Five hatten er und Broedel noch als Letzte absolviert, daher war das Ziel mit Spiel um Platz drei gesteckt gewesen. «Für uns war es schon eine Genugtuung, das Finale zu erreichen», so Gerdes. Dritter wurden Rico Rademann und Tino Kebsch (SV BG Ehrenberg I), die im kleinen Finale Roman Müller und Marco Rossmann (RSG Ginsheim I) bezwangen.

Im Zweier-Kunstfahren der Frauen lösten die Weltmeisterinnen Kathrin Schultheis/Sandra Sprinkmeier (Mainz-Ebersheim/145,23) Jasmin Soika und Katharina Wurster als nationale Titelträgerinnen ab. Dem Duo aus Mergelstetten blieb mit 135,56 ausgefahrenen Punkten immerhin noch Platz zwei, Bronze ging an Rudl/Zörner (Langenselbold/129,50). «Wir haben schon in der Vorrunde gemerkt, dass es läuft», fuhren Schultheis und Sprinkmeier im Finale selbstbewusst um Gold.

Zuvor hatte es bereits im Sechser-Kunstradfahren der Elite eine weitere Überraschung gegeben, denn dort siegte die Mannschaft vom VfH Worms vor dem RKV Denkendorf und dem RSV Steinhöring. Im Vierer-Kunstradfahren der Frauen gewann die Mannschaft des RMSV Edelweiß Aach, die die deutschen Farben bei der Weltmeisterschaft im portugiesischen Tavira (6.-8.11.) vertreten wird. Der siebte Streich in Folge gelang Jennifer Knocke und Anika Müller im Radpolo. Im Finale setzte sich das Team aus Etelsen gegen Janina Vogel und Beate Kimmerle (Seeheim) letztlich mit 10:5 deutlich durch.