Forscher unterstreichen Bedeutung des Radsports für den Sporttourismus in Nordrhein-Westfalen

Köln – Als Ergebnis einer Studie haben Forscher die Bedeutung von Nordrhein-Westfalen als Sportland und als Ziel für den Sporttourismus unterstrichen. Dabei gehen sie auch auf die überregionalen Radsport-Veranstaltungen des Landes ein. «Von regionalen Rad‐Erlebnis‐Tagen über Amateur‐ und Jugendrennen auf Straße und im Gelände bis hin zu international bekannten Profirennen – auf Grund ihres großen Echos in den Medien, der hohen Besucherzahlen und der Bedeutung für die jeweilige Sportszene sind die Spitzensport‐Events touristisch gesehen von besonderer Relevanz. Im Straßenrennsport nehmen die Rennen «Sparkassen Münsterland Giro», «Rund um Köln» und «Sparkassen‐Giro» eine besonders exponierte Position ein. Wenn auch von einem etwas geringerem Zuschauer‐ und Medieninteresse begleitet, aber dennoch von erheblicher Bedeutung für den Sport und die Wirtschaft, konnten sich am Rande des Ruhrgebiets das «Ruhrbikefestival» in Wetter sowie die im Sauerland angesiedelten Veranstaltungen «Dirtmasters» in Winterberg und «Bike-Festival» in Saalhausen im Mountainbike‐Bereich etablieren. Auch Fachmessen ziehen spezifisch Sportinteressierte an: Im Radsport z.B. die Fahrradmesse in Essen, die alljährlich 45.000 Besucher registriert», heißt es in einem Auszug der Studie «Sporttourismus Nordrhein-Westfalen», die jetzt in Köln vorgestellt wurde

Nordrhein-Westfalen verfügt über ideale Voraussetzungen, um auf dem gesamten Spielfeld des Sporttourismus eine besonders aktive Position einzunehmen. Mit maßgeschneiderten Angeboten in diesem Tourismussegment ist es möglich, mehr und zufriedenere Gäste nach Nordrhein-Westfalen zu locken. Mit einem abwechslungsreichen Sportraum, einer etablierten Sportinfrastruktur sowie hochkarätigen Sportevents sei Nordrhein-Westfalen das Sportland Nummer eins in Deutschland.

Zugleich werden Sport und Bewegung für immer mehr Menschen zu einem Hauptmotiv für ihre Reise. Deutsche sind zunehmend bereit, mehr Geld in die eigene Gesundheit und in sportliche Bestätigung zu investieren. Der Sporttourismus, also Reisen, bei denen Sport und Bewegung ein zentrales Motiv sind, entwickelt sich derzeit zu einem Wachstumszweig im Tourismus. «Nordrhein-Westfalen will daher seine Position als Sportland noch stärker in der touristischen Wertschöpfung nutzen», erklärte Dr. Ingo Wolf, Sport- und Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, bei der Vorstellung der Studie. «Die in ganz Nordrhein-Westfalen hervorragenden sportlichen, touristischen und gesundheitspräventiven Angebote sollten dazu effizienter genutzt werden», so der Minister weiter.

Für den Tourismus NRW e.V. bietet die Sportstudie wichtige Daten für die Ausarbeitung neuer Produkte. «Mit zahlreichen Aktiv-Angeboten etwa für Wanderer, Walker, Radfahrer, Wassersportler, Reiter und Wintersportler ist Nordrhein-Westfalen breit aufgestellt», freut sich Prof. Dr. Ute Dallmeier, Geschäftsführerin des touristischen Dachverbands. Es komme nun darauf an, alle sporttouristischen Angebote detailliert zu erfassen, diese mit qualitätssichernden Maßnahmen zu begleiten und eine entsprechende Produktpalette zu erstellen. Bei der Umsetzung des Masterplans Tourismus Nordrhein-Westfalen, der im Sommer verabschiedet wurde, spielen die Themen Aktiv und Gesundheit eine wichtige Rolle: Sie decken zwei von fünf Schwerpunktthemen des Tourismus NRW ab, in denen künftig zielgruppenorientierte Produktlinien entwickelt und vermarktet werden sollen.

Für den Themenbereich Aktiv soll eines der ersten Kompetenznetzwerke in Nordrhein-Westfalen aufgebaut werden. Prof. Dr. Ralf Roth vom Institut für Natursport und Ökologie der Deutschen Sporthochschule Köln, der die Studie im Auftrag des NRW-Innenministeriums und des Tourismus NRW e.V. erstellt hat, wies darauf hin, dass der Sporttourismus ein sehr weites, bisher aber noch nicht besonders systematisch bearbeitetes Feld sei. Dabei könne eine große und vielschichtige Gruppe von Reisenden angesprochen werden. «Die Angebote müssen zielgruppenorientiert sein, in einem authentischen Umfeld stattfinden und entsprechende Qualitätsansprüche erfüllen», so Prof. Dr. Roth weiter. «Dazu wird es notwendig sein, neben einer grundlegenden Weichenstellung auf Landesebene auch konkrete Projekte zu formulieren, die dann mit ihrer Leuchtkraft auf den gesamten Sporttourismus ausstrahlen können.»

Das Sportland NRW, so unterstrich Dr. Ingo Wolf, müsse seine Potenziale nutzen und das Angebot weiter ausbauen: «Ich bin überzeugt, dass dies gelingen wird, wenn sich alle Akteure besser vernetzen und die Kommunikation untereinander verbessert wird», erklärte der Minister. Diese Zielrichtung entspreche auch dem von der Landesregierung aufgelegten Masterplan Tourismus.


Auszug der Studie zum Download (pdf-Datei)