Bad Tatzmannsdorf (rad-net) – Sturzchaos statt glanzvoller Abschluss: Nach einer chaotischen Etappe, in der quasi das komplette Team des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) einmal zu Boden ging, war den Aktiven der Nationalmannschaft trotz Rang fünf auf der Etappe und Platz zwei in der Gesamtwertung kaum zum Feiern zu Mute. Statt dessen ging es für einen Teil der Mannschaft gleich ins Krankenhaus. Hauptleidtragender dabei der Düsseldorfer Ruben Zepuntke: Von seinen Teamkollegen erstklassig unterstützt hatte er nach zwei Etappensiegen in Folge mit einer weiteren Spitzenplatzierung im Finale in Bad Tatzmannsdorf im Burgenland auch den Gesamtsieg vor Augen. Statt dessen ging er in einem Massensturz 20 Meter vor dem Ziel zu Boden, musste alle Chancen auf eine weitere Zeitgutschrift und damit den Gesamtsieg begraben und kann nach einem Bruch des Kahnbeins auch gleich den Rest der Saison abschreiben.
Auf Platz 20 rettete Zepuntke sich letztlich zu Fuß ins Ziel. Zuvor hatte der 16-Jährige sich in einem Zwischensprint sogar noch auf vier Sekunden an Spitzenreiter Martiin Gegreve herangearbeitet. Der Belgier war bereits früh auf der Etappe selbst in einen Sturz verwickelt, bei dem auch Rick Zabel zu Boden ging, war im Finale dann zwar im Feld, aber nicht ganz vorne dabei. Letztlich zeitgleich mit Zepuntke platziert, ließ er sich den Gesamtsieg ohne Bonifikationen für seinen Gegner aber nicht mehr nehmen.
Bester deutscher Nachwuchsfahrer war auf der 78 Kilometer langen Etappe nach 2:00:08 Stunden Fahrzeit Jan Dieteren. Der 16-Jährige stürzte bei dem Crash auf den letzten Metern gleich über die Ziellinie. Mit Verletzungen im Gesicht musste er anschließend ebenfalls ins Krankenhaus.
Trotz zweier Etappensiege bleibt damit für das deutsche Team ein fader Beigeschmack: «Ich habe mich super gefühlt und hatte auf die Zeitbonifikation gehofft», so Zepuntke im Ziel. «Daher bin ich ja schon in der ersten Sprintwertung mitgefahren.» In Stadtschlaining hatte er sich dabei zunächst eine Sekunde geholt. Hinter dem mit sieben Sekunden Vorsprung ins Ziel spurtenden dänischen Etappensieger Sören Andersen hätte der Düsseldorfer mit Platz zwei noch den Gesamtsieg einfahren können. Die Jugendtour gehört zu Europas größten Radsportveranstaltungen für den Nachwuchs.