Grußwort des Präsidenten des Radsportverbandes NRW, Thomas Peveling

Der Bahnradsport hat in Köln eine sehr lange und erfolgreiche Tradition. Es war der „1. Bicycle Club Köln“, der bereits im Jahr 1889 die „Riehler Radrennbahn“ baute. Auf der 333 m langen und 9 m breiten Piste konnte das Kölner Urgestein Heinrich Kühbacher das Eröffnungsrennen auf einem Hochrad für sich entscheiden. 1895 und 1898 fanden bereits Bahn-Weltmeisterschaften auf dem Kölner Oval statt.

In Köln-Müngersdorf begann die Bahnradsporthistorie 1923 mit der Eröffnung der neuen 400 m langen Bahn. Hochräder fand man nicht mehr, aber die „Dauerfahrer“ (heute Steher genannt) begeisterten viele tausend Zuschauer pro Renntag. 1927 und 1954 vergab der Weltradsportverband UCI wieder die Bahnrad-Weltmeisterschaft auf diese neue Bahn der Domstadt.

1971 war dann erst einmal Schluss, denn König Fußball übernahm die Sportstätte und die Müngersdorfer Bahn wurde zum Fußballstadion umgebaut. Danach fanden die berühmten 6-Tage-Rennen in der Kölner Sporthalle statt. Ein besonderes Highlight waren „die silbernen Adler von Köln“, ein 50 km 2er Mannschaftsrennen, dass aufgrund der kurzen Bahnlänge von 166,67 m nur etwas für Spezialisten war. 1999 wurde die Sporthalle dann im Rahmen der Neustrukturierung der Messe Köln abgerissen, aber die noch jetzt im Radstadion angebrachte Anzeigetafel der Sporthalle erinnert an diese besonderen Events.

Vor 25 Jahren wurde dann das neue Radstadion Müngersdorf mit der Austragung der „110. Deutschen Bahnmeisterschaft“ offiziell eröffnet. Veranstaltungen wie die „Kölner Nacht“, „Silberner Adler von Köln“, „Sommerbahnmeisterschaft“ und die in den vergangenen Jahren traditionelle „Deutsche Omniummeisterschaft Nachwuchs“ füllen und füllten den Terminkalender. Aufgrund der Nähe zur Deutschen Sporthochschule, wird die Bahn auch gerne von Studenten und Kölner Bürgern genutzt.

Der Radsportverband NRW hat auf dieser Bahn viele seiner erfolgreichen Sportler für Weltmeisterschaften, Paralympics und Olympische Spiele vorbereiten können. Schon bald wird wieder einmal ein neues Kapitel aufgeschlagen. Es entsteht das „Radsportzentrum NRW“ als Bundesstützpunkt Bahn. Baubeginn ist noch in diesem Jahr, die Eröffnung ist 2024 geplant. Nur durch die großzügige Unterstützung des Bundesministeriums des Innern, der NRW-Landesregierung und der Stadt Köln ist dieses Großprojekt möglich.

Somit darf ich alle Teilnehmer:innen zu dieser besonderen Abschiedsveranstaltung auf der „Albert-Richter-Bahn“ (benannt nach dem Sprintweltmeister von 1932) aus ganz Deutschland begrüßen. Wir freuen uns auf packende Wettkämpfe unserer Athleten und Talente für die Olympischen Spiele 2024 in Paris und Los Angeles 2028! Herzlich willkommen!

Thomas Peveling
Präsident