Stadtlohn. Wie schon im letzten Jahr wurde auch 2018 die Weltmeisterschaft im
Fahrradtrial im chinesischen Chengdu ausgetragen. Die durch Smog belastete 14 Millionen Einwohner Stadt ist die Hauptstadt der Provinz Sichuan. Jannis Oing flog bereits am Sonntag vorher nach Chengdu, um sich an Klima und Zeitumstellung zu gewöhnen. Dadurch, dass er im Gegensatz zum letzten Jahr diesmal einen Direktflug hatte, war die Anreise wesentlich entspannter und der Jetlag nicht so gravierend. Außerdem halfen ihm die besseren Ortskenntnisse, sich schneller zurecht zu finden und beispielsweise die Trainingsspots zügiger zu erreichen. Auch das Hotel hatte sich besser auf seine europäischen Gäste eingestellt und servierte angepasstes Essen. Auf Fleisch mussten die Sportler jedoch auch in diesem Jahr aufgrund der bestehenden Clenbuterol-Warnung verzichten.
Wie bereits im letzten Jahr wurde die Weltmeisterschaft nach einem neuen Wertungsmodus ausgetragen. Dabei bekommen die Sportler pro fehlerfrei durchfahrenen Sektionsabschnitt 10 Punkte. Auch wenn man es nicht schafft, die Sektion ganz zu durchfahren, bleiben die bis dahin gesammelten Punkte bestehen. Da dieser Modus von den Sportlern und auch vom Verband gut angenommen wurde, soll er im kommenden Jahr auch bei anderen Wettkämpfen eingeführt werden.
Am Freitag begann schließlich für Jannis Oing der Wettkampf. Bereits beim Warmfahren merkte er, dass er fit und gut in Form war. So kam er dann auch gut in den Wettkampf. In den ersten beiden Sektionen erreichte er zwar jeweils nur 10 Punkte, steigerte sich dann aber und konnte insgesamt in der ersten Runde 100 Punkte sammeln. Der Start in die zweite Runde gelang ihm dann nicht so gut, da er direkt zu Beginn der ersten Sektion einen Fehler machte, sodass er nicht weiterfahren durfte und hier keine Punkte holte. Trotzdem konnte sich der 20jährige in einigen Sektionen verbessern, sodass er in einer Sektion sogar 40 und insgesamt 90 Punkte erreichte. Die dritte Runde lief schließlich für Oing mit insgesamt 150 Punkten nahezu optimal. In der abschließenden Sektion, der Wassersektion, schrammte er sogar knapp an 50 Punkten vorbei, musste allerdings ein Bad im Wasser in Kauf nehmen. Die Gesamtpunktzahl von 340 Punkten bedeutete schließlich Rang 14 für den Studenten und somit wurde er der beste deutsche Fahrer in der Klasse Elite 26 Zoll. Sogar den amtierenden Deutschen Meister konnte er hinter sich lassen. Mit dieser Platzierung hatte Jannis Oing sein gesetztes Ziel, unter den Top 15 zu fahren, erreicht und war „sehr zufrieden, auch wenn natürlich in Runde 1 und 2 noch einige Punkte mehr drin gewesen wären, sodass vielleicht auch Platz 12 oder 13 möglich war“, so Oing.
Text und Bilder: E. Oing