Gelsenkirchen – Der mit 170 Mitgliedern größte Radsportverein in Gelsenkirchen, Rad-Club Buer/Westerholt – ist zum ersten Mal Gastgeber zur Jahrestagung des olympischen Spitzenverbandes Bund Deutscher Radfahrer (BDR) in Gelsenkirchen. Nach 1966, 1976, 1986 und 2004 ist der BDR das fünfte Mal in Gelsenkirchen zu Gast.
Der BDR ist mit seinen rund 135.000 Mitgliedern in 17 Landesverbänden ist seit Jahren ein fester Garant für Medaillen bei olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. So konnten die Radsportler London mit dem zweiten Platz im Medaillenranking verlassen. Neben den traditionellen Rennsportarten vertritt der BDR auch die Sparten Trial, BMX, Mountain-Bike, Einradfahren, Kunstradfahren, Radball, Radpolo. Im Breitensport wird das Radtourenfahren und Countrytourenfahren angeboten.
„Mit dem RC Buer/Westerholt können wir einen guten Querschnitt bieten, denn bis auf den Rennsport und die Saalsportarten haben wir alles im Programm“, weiß Vorsitzender Uwe Richert, gleichzeitig auch Fachschaftsleiter Radsport in Gelsenkirchen. „Einradfahren bringen wir in die Schulen und unsere BMX-Bahn in Resse wird immer beliebter. Auch die Countrytourenfahrt im Oktober mit über 800 Startern beweist, dass der Radsport in Gelsenkirchen lebt.“
Die Bundeshauptversammlung des BDR beginnt am Donnerstag mit den ersten Tagungen des Präsidiums und der Landesvorsitzenden. Freitag tagt dann die Antragskommission und der fast 50 köpfige Hauptausschuss. Besonderes Augenmerk richtet man auf den Höhepunkt am Samstag, wenn BDR-Präsident Rudolf Scharping die fünfte BHV mit rund 170 Delegierten eröffnet. Bereits am Freitag wird Oberbürgermeister Frank Baranowski die Gäste in seiner Stadt begrüßen. Die 1. Bürgermeisterin Preuß wird dann am Samstag im Hotel Maritim das offizielle Grußwort zur Bundeshauptversammlung sprechen.
Der Bundesminister und Ministerpräsident a. D. Scharping sieht sich aber mächtigem Gegenwind ausgesetzt. Bei der Wahl des Präsidenten muss er sich auf einen Gegenkandidaten einstellen. Die BDR-Präsidentin der Jahre 2001 bis 2004, Sylvia Schenk aus Frankfurt, will es noch einmal wissen. Die Olympiateilnehmerin der Münchener Spiele von 1972 und Juristin hat am Mittwoch ihre Kandidatur bestätigt. Schenk, die heute im Vorstand der Antikorruptionsorganisation Transparrency International ist, will mit dem Verband neue Wege gehen.
Toni Kirsch, Präsident des Radsportverbandes NRW, wird sich um das Amt des stellvertretenden Präsidenten und Doppelolympiasieger Robert Bartko um den Posten des Vizepräsidenten Leistungssport bemühen.
In Gelsenkirchen werden zahlreiche Medienvertreter von Fernsehen, Hörfunk, Internetplattformen und der schreibenden Zunft erwartet. Ein Journalist wird allerdings als Landespräsident an der Tagung teilnehmen. Tagesschau-Sprecher Marc Bator ist neuer Vorsitzender des Radsportverbandes Hamburg und wird das erste Mal an der Jahrestagung teilnehmen.
(Stefan Rosiejak)