Duisburg – Im Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen hat der Radsport bisher eher Schattendasein gefristet. Das soll sich nun ändern, denn mit dem Radsportverband Nordrhein-Westfalen ist eine Kooperation zur Förderung der beliebten Sportart verabredet worden. Dazu waren der Präsident des Radsportverbandes, Toni Kirsch und sein Geschäftsstellenleiter Stefan Rosiejak am 23. November zu einem ersten Sondierungsgespräch in die BSNW Geschäftsstelle gekommen.
Als Botschafter für die neue Kooperation und als Identifikationsfigur hatten sie den Dortmunder Radsportler Hans-Peter Durst mitgebracht. Hans-Peter Durst ist kein geringerer als der amtierende Weltmeister im Radsport für Menschen mit Behinderungen. Im dänischen Roskilde gewann er Anfang September den UCI-Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren und die Bronzemedaille im Straßenrennen.
Damit hat Durst gute Chancen, sich für die Paralympics in London zu qualifizieren.
Radfahren ist eine der beliebtesten Sportarten der Deutschen. Der Ausbau des Radwegenetzes ist ein allgegenwärtiges Thema und es ist sicherlich zutreffend, Radsport als Trendsportart in einer Gesellschaft zu betrachten, deren Freizeitverhalten immer mehr von Sport und Aktivität geprägt wird. Dabei eignet sich der Radsport auch besonders gut als Sportart, die unter dem Aspekt der Inklusion betrieben werden kann. Dies gilt nicht nur für den Freizeit- und Breitensport, sondern auch für Radrennsport.
Radsport ist für Menschen mit Behinderung genauso gut geeignet wie für nicht behinderte Menschen. Allerdings wurden in der Vergangenheit traditionell die Sportspiele, Leichtathletik und Schwimmen besonders gefördert, und diese bilden mit gymnastischen Übungen auch die anerkannten Rehabilitationssportarten, was ihre Bedeutung noch gesteigert hat.
Nach Beendigung seiner aktiven-Laufbahn – vielleicht nach der WM 2013 – möchte Hans-Peter Durst als Trainer und Motivator den Radsport in NRW voran bringen. Josef Dahlmanns, stellvertretender Geschäftsführer und Verantwortlicher für den Sportbetrieb im BSNW, sagte H.-P. Durst und dem Radsportverband die Unterstützung des BSNW zu. In einem ersten Schritt werden die Möglichkeiten der Förderung ausgelotet und Fragen der Leistungsdiagnostik und des Trainings an den Olympiastützpunkten in NRW geklärt. Danach soll die Kooperation auch im Breitensport mit Leben gefüllt werden.