Heubach – Mountainbiker Ben Zwiehoff vom SV Steele 1911 (Team Bergamont) konnte seiner ohnehin sehr erfolgreichen Saison ein weiteres Highlight hinzufügen. Erstmals platzierte er sich bei einem internationalen Rennen unter den ersten fünf Fahrern und war so gleichzeitig bester Deutscher. Das Rennen der internationalen Bundesliga in Heubach gehört mit seinem großen Höhenunterschied zu den schwersten Rennen der Welt und hat daher auch den höchsten Status, den der Internationale Radsportverband UCI vergibt.
Entsprechend der höchsten Rennkategorie (HC) war das Fahrerfeld besetzt. Fahrer aus insgesamt acht Nationen starteten in Heubach, darunter der amtierende Europameister, die nationalen Meister aus Belgien, der Schweiz, Österreich, Italien. Direkt nach dem Start war bereits das erste Mal Hektik im großen Fahrerfeld. Ein Sturz an der Spitze forderte den Fahrern, die nicht in der ersten Reihe gestartet waren, bereits höchste Steuerkünste ab, um nicht ebenfalls in den Sturz verwickelt zu werden. Zwiehoff, der von Platz 17 ins Rennen gegangen war, hatte sich für eine freie Fahrlinie entschieden und gewann so bereits vor der Einfahrt in den Steilhang zahlreiche Plätze.
Gemeinsam mit dem Schweizer Meister sowie dem belgischen Titelträger fuhr er zunächst an der Spitze des Feldes, bevor es das erste Mal in die fahrtechnisch anspruchsvolle Abfahrt ging. Hier gelang es dem jungen Essener, das Hinterrad seiner Konkurrenten zu halten, so dass er nach der ersten von vier zu fahrenden Runden auf Platz vier notiert wurde. „Es war klar, dass die drei anderen etwas schneller sein würden, schließlich sind sie nicht umsonst Meister in den jeweiligen Ländern. Ich wollte aber auf jeden Fall so lange wie es geht dabei sein und sehen, ob ich auch international konkurrenzfähig bin“, erklärte Zwiehoff den Rennverlauf. Es gelang ihm auch in den folgenden beiden Runden, den Abstand zur Spitze konstant zu halten. In der Schlussrunde konnten sich seine Konkurrenten dann aber von ihrem Verfolger lösen. Gleichzeitig kam der italienische Meister näher und es gelang ihm mit einem starken Sprint vor der letzten Abfahrt, Zwiehoff noch zu überholen. Dieser war zwar bergab erkennbar schneller als der Italiener, die engen Passagen ließen aber kein risikoloses Überholmanöver zu. So fuhr Zwiehoff einen sicheren fünften Platz nach Hause im Wissen, gleichzeitig als bester Deutscher notiert zu werden.
Mit diesem tollen Erfolg holte er sich das Selbstvertrauen für die letzten beiden Saisonrennen, in denen es zunächst am kommenden Wochenende im Finale des NRW-Cups um den Gesamtsieg der wichtigsten Rennserie in Nordrhein-Westfalen gehen wird, ehe eine Woche später das Finale der Bundesliga in Bad Salzdetfurth auf dem Programm steht.