Gelsenkirchen/Saalhausen – Deutschlands größter Radsportlandesverband hat seine diesjährige Mitgliederversammlung im sauerländischen Saalhausen durchgeführt, das bekannt durch das internationale Bike Festival des Teams Shark Attack geworden ist. Von Freitag bis Sonntag (11. bis 13. März) tagten der Hauptausschuss und die rund 150 Delegierten, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Präsident Toni Kirsch freute sich aber auch zu Beginn der Tagung zwei Persönlichkeiten mit der goldenen Ehrennadel des Verbandes auszeichnen zu können, die sich enorme Verdienste um den Radsport in NRW erworben haben: Dr. Siegfried Kettmann aus Leipzig, der über viele Jahre für die Leistungsdiagnostik verantwortlich war und den Trainerstab unterstützte, sowie der unermüdliche „Mr. Rund um Köln“ Artur Tabat, der den traditionsreichen Klassiker zu hoher Popularität geführt hat, aber immer bescheiden geblieben ist.
Die herausragenden Entscheidungen mussten die Delegierten bei einer Satzungsänderung und der Einführung des Gebührenkataloges mit rund 75 Einzelpositionen treffen. Nach teilweise sehr lebhaften Diskussionen, stimmten die Delegierten dann aber doch in der erforderlichen Mehrheit den Beschlussvorlagen zu. „Die in diesem Jahr wirksamen Preiserhöhungen bei Lizenzen und Wertungskarten tun uns richtig weh, da wir die Kosten nicht an die Vereine weitergeben konnten, dies wird nun ab 2012 aufgefangen!“ merkte der wiedergewählte Vizepräsident Finanzen, Helmut Wefers, an. Immerhin werden rund 40 Prozent aller Wertungskarten und Lizenzen im Masterbereich des BDR zwischen Rhein und Weser ausgegeben. Wichtig war es aber auch dem Präsidium, die Jugend zu entlasten, um den Weg in die Vereine zu finden. „Alt stützt jung!“ brachte es NRW-Präsident und Bundesjugendleiter Toni Kirsch auf den Punkt. So bleiben die Lizenzpreise trotz BDR-Erhöhung stabil, die Kosten für die Wertungskarten und für den Vereinswechsel sinken sogar.
Sportlich steht der Radsportverband NRW wieder so gut da wie schon lange nicht mehr. Toni Kirsch freute sich, wieder über Medaillengewinner bei Junioren-Weltmeisterschaften und Deutschen Meisterschaften berichten zu können. Die Hallenradsportler sind auch hier Medaillengaranten, wie die Einradfahrer, die wieder zahlreiche Platzierungen bei den internationalen Wettbewerben für NRW sichern konnten. Durch die finanzpolitischen Entscheidungen der Delegierten ist nun strukturelle und personelle Planungssicherheit gegeben, immerhin muss der Radsportverband NRW rund 75 Prozent seines Haushaltes aus den Beiträgen und Gebühren finanzieren. Aus organisatorischen Gründen wird die Geschäftsstelle des Verbandes in wenigen Wochen von Gelsenkirchen nach Duisburg verlegt. Hier erhofft sich das Präsidium eine engere Anbindung an die anderen Verbände und den Landessportbund, der direkt nebenan seine Hauptverwaltung hat.
Bei den durchzuführenden Wahlen wurden alle Amtsinhaber bestätigt: Helmut Wefers (Neuss – Vizepräsident Finanzen), Albert Schmidt (Siegburg – Vizepräsident Breitensport), Thomas Weiten (Solingen – Bestätigung Vorsitzender der Radsportjugend), Jürgen Neuhoff (Iserlohn – Bestätigung Vertreter der Bezirke im Präsidium), Simone Schlösser (Mönchengladbach – Bestätigung stellv. Vorsitzende Radsportjugend), Udo Rees (Velbert – Koordinator Bahnfahren), Walter Willuweit (Oberhausen – Koordinator Radball/-polo), Peter Zimmer (Pulheim – Koordinator RTF), Jürgen Isenhardt (Wickede – Koordinator MTB), Wigbert Zudruop (Harsewinkel – Koordinator Trialsin), Eberhard Matschinsky (Dorsten – Koordinator Einradfahren IUF), Michael Minnerop (Düsseldorf – Beisitzer Recht), Klaus Thumel (Rheda-Wiedenbrück – Kassenprüfer) und Wilfried Schneider (Köln – Ersatzprüfer). Die Positionen Vizepräsident Kommunikation/Marketing und Koordinator Frauen im Sport blieben bis auf weiteres vakant. (SR)