Wiedenbrück – Nach über vier Monaten ohne Rennen weiß keiner der Fahrer des Elite-Teams des SC Wiedenbrück 2000 so genau, wie es um seine derzeitige Form gestellt ist. Daher werden vor dem eigentlichen Saisonauftakt in Deutschland am 20. März beim Eifel-Klassiker „Köln-Schuld-Frechen“ gerne schon einige Rennen im benachbarten Ausland bestritten, um den Trainingszustand beurteilen zu können. So stand mit Phillip Müller, Daniel Klemme, Henrik Albinus, Falco Köhler und Teamleiter Holger Sievers ein Teil des Teams am letzten Wochenende bereits zu einer ersten Formüberprüfung bei zwei Rennen in Belgien am Start.
In Belgien und den Niederlanden startet die Saison traditionell etwas früher, da hier im Frühjahr viele weltbekannte Klassiker wie die Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix oder das Amstel-Gold-Race stattfinden und auch die kleineren Amateur-Mannschaften hier die Möglichkeit haben, an fast jedem Wochenende bei einem Straßenrennen zu starten. Am Samstag ging es mit über 130 weiteren Sportlern bei dem Straßenrennen „Saint-Severin“ über 120 Kilometer um den Sieg. Das Rennen verlief typisch „belgisch“, das heißt, direkt nach Beginn wurde eine Attacke nach der anderen gestartet und nach der ersten großen Runde über 90 Kilometer hatten sich 20 Fahrer an der Spitze des Rennens zusammengefunden. In dieser Gruppe war Holger Sievers vertreten, der in dieser Konstellation die fünf Zielrunden in Angriff nahm.
Trotz vieler Versuche konnte sich kein Fahrer entscheidend aus der Spitzengruppe lösen, so dass es nach 120 Kilometern zum Sprint dieser Gruppe kam. Hier konnte Sievers seine ganze Erfahrung zum Zuge kommen lassen und belegte auf der leicht ansteigenden Zielgeraden gleich den dritten Rang im ersten Rennen und sorgte so für den ersten Podiumsplatz der Saison für den SC Wiedenbrück 2000.
Am folgenden Tag ging es beim nächsten Rennen in Belgien weiter. „Brustem Sint-Truiden“ hatte erneut eine Distanz von 120 Kilometern und hier waren neben den belgischen Amateur-Mannschaften auch einige internationale Continental-Teams am Start. Es folgte dasselbe Spiel wie am Samstag; das Feld zersplitterte in viele Gruppen und an der Spitze des Rennens hatten sich 40 Fahrer gefunden, die um den Sieg sprinteten. In dieser Gruppe waren Phillip Müller und Henrik Albinus vertreten. Diesmal lief es nicht ganz so gut im Sprint, Müller konnte aber immerhin den 16. Platz belegen und war damit für sein erstes Rennen im Jahr 2011 mehr als zufrieden. Gewonnen hatte Dries Hollanders vom Continentaal-Team An Post Sean Kelly, der einen Tag zuvor bei dem belgischen Klassiker der UCI-Kategorie 1.2 „Beverbeek Classic“ den zweiten Platz belegt hatte.
Teamleiter Holger Sievers war zufrieden mit dem ersten Rennwochenende des Teams: „Die Mannschaft hat sich direkt im ersten Rennen schon sehr gut gefunden. Selbst wenn wir mal nicht in einer Gruppe vertreten waren, haben wir uns als Mannschaft in Belgien gut verkauft und gleich versucht uns einzureihen und die Lücke zu schließen. Da wir ja nur mit einem Teil des Teams am Start waren, können wir den ersten Rennen in Deutschland ganz gelassen entgegen sehen. Die jungen Fahrer haben ja alle auch noch andere Verpflichtungen und müssen beispielsweise zur Schule gehen, das Training im Winter ist daher nicht immer leicht durchzuführen. Aber was ich bei den ersten beiden Rennen gesehen habe, lässt mich auf eine schöne Saison mit der Mannschaft hoffen.“ Am 13. März steht für die Fahrer des SCW2000 bereits ein erstes Highlight im Rennprogramm: Die Mannschaft hat sich inzwischen auch in Belgien einen Namen gemacht und eine Einladung zu dem UCI-Rennen „Deinze-Iper“ erhalten.