Fahrradfilm: «Rad» gewinnt «Goldene Kurbel»

Herne – Sowohl Publikumspreis als auch die Auszeichnung «Goldene Kurbel» des vierten «International Cycling Video Festivals» in den Herner Flottmannhallen gehen an den Frankfurter Filmemacher Jörn Staeger. Mit dem Kurzfilm «Rad» ist Staeger damit ein Doppelsieg geglückt. «Rad» ist ein Film über eine Verspätung, eine bizarre Fahrradfahrt gegen Zeit und Hindernisse: Menschen, Hunde, abspringende Ketten, immer leicht hinter der Grenze zum Durchdrehen. «Der skurrilste Film des diesjährigen Fahrrad-Festivals», urteilen die Laudatoren Patrick Praschma und Peter Ittermann über die Frankfurter Produktion, «eine schräge Geschichte, klasse erzählt und somit eine klare Entscheidung für die Goldene Kurbel 2009».

Platz zwei des in dieser Art einmaligen Festivals geht nach Schottland: In technischer Perfektion, bildgewaltig und hochkonzentriert bringt «Standing Start» von Adrian McDowell und Finlay Pretsell die letzten Sekunden vor dem olympischen Start des Bahnfahrers Craig McLean auf den Punkt. Den dritten Platz erreicht der Engländer Alistair Oldham vom Bristol Bike Project, das Fahrräder für Asylsuchende in Bristol aufbereitet. Sein Film erzählt hautnah die bitteren Lebensgeschichten der zwei Protagonisten Dahir und Aziz, Flüchtlinge in Bristol, und demonstriert die hohe Bedeutung des Fahrrads für ihr Leben dort.

Einen Neuheit des Festivals ist der Preis für das„Fahrrad in der Nebenrolle: Gewinner ist der Münchener Richard Westermaier und sein Film «Wildbach-Toni: Geschichte lebt». Die Laudatoren: «Alpenländischer Anarchohumor prallt auf Mountainbiker, ein Fahrradfilm, ohne dass ein Fahrrad zu sehen ist» und somit eine klare Entscheidung der Festivaljury.

Auf dem Programm des Festivals des Fahrradfilms standen in den mit 150 Zuschauern ausverkauften Flottmannhallen 17 Kurzfilme aus sieben Ländern.